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Giovanni Battista Langetti,
1625 Genua – 1676 Venedig, zug.

Das Gemälde zeigt Sebastian, einen zum Christentum übergetretenen Offizier Diokletians, schwer verletzt am Boden liegend. Die Soldaten, die ihn hinrichten sollten, haben ihn, den Körper von Pfeilen durchbohrt, liegen gelassen. Der hagiografischen Tradition folgend, wurde der Heilige Sebastian von einer Witwe namens Irene gesund gepflegt. Die hier vorliegende Darstellung des Heiligen Sebastians, eine in der italienischen Malerei des 17. Jahrhunderts häufig anzutreffenden Figur, besitzt außergewöhnliche dramaturgische Kraft. Der Heilige dominiert die Komposition, sein imposanter Körperbau ist sorgfältig ausgearbeitet und wird durch Hell-Dunkel-Kontraste konturenreich; die nächtliche Dunkelheit, das Mondlicht und die Fackel verstärken die Kontrasteffekte noch zusätzlich. Dieses Gemälde gehört eindeutig in die "Periode der Tenebrosi" (die Düsteren) der venezianischen Malerei der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, einer Strömung, deren Protagonisten Antonio Zanchi (1631-1722), Johann Carl Loth (1632-1698) und vor allem Giovanni Battista Langetti (1625-1676) waren. Letzterer erarbeitete eine Neuinterpretation des Naturalismus von Michelangelo Merisi Caravaggio (1570/71-1610) und Jusepe de Ribera (1588-1652), gekennzeichnet von einem ausgeprägten Pathos. Das vorliegende Werk erinnert deutlich an Langetti und an weitere von ihm signierte Werke, die um 1665 entstanden, welche Anlehnungen an Gioacchino Assereto (1600-1649) zeigen: "Sansone", Ermitage Sankt Petersburg (s. Stefani Mantovanelli, S. 157, n. 38, X), "Sansone vittorioso con mascella d'asino" (Siegreicher Samson mit Eselskiefer) im Musée des Beaux Arts, Nantes, (ebenda, S. 159, n. 43, Fig. 32) und "Buon Samaritano" (Der gute Samariter) im Musée des Beaux Arts (ebenda, S. 183, n. 70, XXIX).

Literatur:
Vgl. Marina Stefani Mantovanelli, Giovanni Battista Langetti: Il principe dei tenebrosi, Soncino 2011. (1131212) (10)

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