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Giovanni Battista Langetti,
1625 Genua – 1676 Venedig, zug.

Das Gemälde zeigt Sebastian, einen zum Christentum übergetretenen Offizier Diokletians, schwer verletzt am Boden liegend. Die Soldaten, die ihn hinrichten sollten, haben ihn, den Körper von Pfeilen durchbohrt, liegengelassen. Der hagiografischen Tradition folgend wurde der Heilige Sebastian von einer Witwe namens Irene gesund gepflegt. Die hier vorliegende Darstellung des Heiligen Sebastians, einer in der italienischen Malerei des 17. Jahrhunderts häufig anzutreffenden Figur besitzt außergewöhnliche dramaturgische Kraft. Der Heilige dominiert die Komposition, sein imposanter Körperbau ist sorgfältig ausgearbeitet und wird durch Hell-Dunkel-Kontraste konturenreich; die nächtliche Dunkelheit, das Mondlicht und die Fackel verstärken die Kontrasteffekte noch zusätzlich. Dieses Gemälde gehört eindeutig in die „Periode der Tenebrosi“ (die Düsteren) der venezianischen Malerei der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, einer Strömung deren Protagonisten Antonio Zanchi, Johann Carl Loth und vor allem Giovanni Battista Langetti waren. Letzterer erarbeitete eine Neuinterpretation des Naturalismus von Caravaggio und Ribera, gekennzeichnet von einem ausgeprägten Pathos. Das vorliegende Werk erinnert deutlich an Langetti und an weitere von ihm signierte Werke, entstanden um 1665, welche Anlehnungen an Gioacchino Assereto zeigen: „Sansone“, Ermitage, St. Petersburg (s. Stefani Mantovanelli, S. 157, n. 38, X), „Sansone vittorioso con mascella d'asino“ (Siegreicher Samson mit Eselskiefer) im Musée des Beaux Arts, Nîes, (ebenda, S. 159, n. 43, Fig. 32) und „Buon Samaritano“ (Der gute Samariter), im Musée des Beaux Arts (ebenda, S. 183, n. 70, XXIX).

Literatur:
Vgl. M. Stefani Mantovanelli, Giovanni Battista Langetti. Il principe dei tenebrosi, Soncino (CR), 2011. (1000622) (12)


Giovanni Battista Langetti,
1625 Genoa – 1676 Venice, attributed

SAINT SEBASTIAN

Oil on canvas. Relined.
Ca. 95 x 135 cm.

The present depiction of Saint Sebastian, one of the most commonly encountered characters in 17th century Italian art has exceptional, dramatic expressiveness. This painting clearly belongs to the “period of Tenebrism” (ital. tenebroso = murky), a movement in Venetian painting during the second half of the 17th century, whose main protagonists were Antonio Zanchi, Johann Carl Loth and most notably Giovanni Battista Langetti.

Literature:
Compare M. Stefani Mantovanelli, Giovanni Battista Langetti. Il principe dei tenebrosi, Soncino (CR), 2011.

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