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Johann Georg Platzer,
1704 – 1761

Illustration der Legende des Alten Testaments (Genesis 32,7-21), wonach die Gemahlin des Potiphars, eines hohen Beamten am Hof des Pharao, den jungen Josef verführen wollte. Dieser entzog sich jedoch ihrer Umarmung, sie dagegen hielt seinen Mantel fest, als Beweis gegen Josef, den sie der Verführung beschuldigte. Das Gemälde zeigt im Zentrum den fein gemalten, nackten Körper der jungen Ägypterin, betont hellhäutig, mit feinem Sfumato, ihr sehnsuchtsvoller Blick gilt dem jungen Josef, der nach links entflieht. Seine tugendhafte Absicht wird unterstützt durch die beiden kleinen Engelsfiguren, die ihn begleiten, wobei der geflügelte Putto links im Bild mit gesenkter Fackel ebenso als Amor zu sehen ist, dessen Fackel dabei ist zu erlöschen. Rechts ist der Schlafraum wiedergegeben, mit blauem Bettvorhang, einem Velum, das über die rechte Bildecke zieht sowie einem Brunnen mit Steinfigur und Delfin. Im Hintergrund Wandnische mit Blumenvase, im oberen Bildrand eine Fackel. Die Gestalt des Josef hat der Maler aus einem Kupferstich von Georg Pencz (1500 - 1550) übernommen. Insgesamt ist das Gemälde von schönem, kompositorischem Entwurf, wenngleich nicht in allen Partien von guter Erhaltung.

Expertise:
Dem Gemälde ist eine Expertise von Dr. Ursula Härting beigegeben, ausgestellt, Hamm, den 10.10.2013. (951061)

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