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Francesco II Bassano,
1549 Bassano del Grappa – 1592 Venedig, zug.

Die Geschichte des Neuen Testamentes, wonach Jesus nach seinem Kreuztod mit seinen Jüngern in Emmaus einkehrt, hat der Auftraggeber wohl zum Anlass genommen, sich selbst als Gastgeber im Gemälde darstellen zu lassen. Demgemäß sitzt eine herrschaftliche Person in einem Scherenstuhl nahezu im Zentrum des Gemäldes und blickt auf die rechts etwas höhergestellte Tischszene, die unter einem Laubbaldachin dargestellt ist. Dort ist Jesus an der Breitseite des Tisches sitzend wiedergegeben, während er ein Stück Brot segnet, zu seinen Seiten zwei weitere Männer, im Vordergrund an den Marmorstufen ein kniender Diener, der ein Tablett trägt. Diese Diener-Szene mag die geschilderte Bildidee unterstützen. Die linke Bildhälfte zeigt einen nach rechts hin offenen Innenraum mit steinernem Anrichtsockel und darüber hängenden Tellerregalen mit zahlreichem Zinngeschirr sowie Kupferkesseln. Davor eine junge Frau, die mit dem Geschirr hantiert. Weiter links im Hintergrund ein Kamin, davor drei Frauen im Gespräch am Herdfeuer. Im Vordergrund eine junge Magd, die einen Bronzekessel putzt. Weiter rechts zwei Haustiere, Katze und Hündchen. Ein interessantes Detail ist am oberen Bildrand zu entdecken, hier ragt ein Stabausleger mit Blätterkranz aus dem Gebäude hervor, was dieses als eine Herberge oder Taverne bezeichnet. Dies lässt die Spekulation zu, dass der portraitierte Herr möglicherweise Inhaber einer Gastronomie des 17. Jahrhunderts war und sich als großzügiger Stifter für das Bild hat konterfeien lassen. Die Malerei von hoher Qualität in der typischen Stilart des genannten Malers, was die Zuweisung rechtfertigt.

Anmerkung:
Beiliegend ein Schreiben der Direktion der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen vom 2.6.1970. (940793)

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