1619
Salvatore Postiglione,
1861 Neapel - 1906

Öl auf Leinwand.
101 x 150 cm.
Rechts unten signiert "Sal. Postiglione".

Dargestellt ist die Begegnung Dantes mit Beatrice in einer üppigen, blühenden Landschaft bei Sonnenuntergang. Links ist die schöne Beatrice zu sehen, die ihre Füße in einen kleinen Flusses im Vordergrund gesetzt hat. Ihr Obergewand und die Schuhe sind abgelegt und liegen links am Ufer. Der lange, weiße, teils transparente Stoff ihres Unterkleides umspielt ihre elegante Gestalt. Sie wendet sich verschämt nach links und sucht ihr entblößtes Dekolleté zu bedecken. Der jugendliche Dante steht rechts im Bild und wendet sich in ihre Richtung. Er trägt sein charakteristisches rotes Gewand im gotischen Stil, einen Lorbeerkranz, der ihn als Dichter ausweist, und hält ein Buch. Seine Gestalt wird leicht verdeckt durch hervorragende Äste eines Baumes. Dieser dunkle Baum in Zentrum des Bildes grenzt die beiden Personen kompositorisch voneinander ab, indem er ein Art Schranke formt. Diese Trennung kann jedoch zugleich als Symbol für Dantes unerfüllte Liebe zu Beatrice gesehen werden. Das Gewässer ist der Fluss Lethe, in dem Dante seine Sünden vergessen soll. Die literarische Grundlage für das Gemälde liefert eine Episode Dantes "Il Purgatorio", in der Beatrice ihn auf der Suche nach Transzendenz leitet. Feine Malweise, mit delikater Ausarbeitung sämtlicher Details. Rest. (8923735)

Anmerkung:
Das Sujet ist dem pre-raphaelitischen Themenkreis der Suche nach spiritueller Liebe entlehnt. Das Thema schildert auch John William Waterhouse in seinem Gemälde von 1915, heute im Dahesh Museum of Art Greenwich, Connecticut.

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