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Hans Klocker,
vor 1474 Gais - nach 1500, zug.

Höhe der Relieffiguren: 72 bzw. 70 cm.


Geschnitzt, farbig gefasst, in den Mantelgewändern vergoldet. Beide Reliefs auf neuen, von Wimpergrahmen umzogenen Samtgrund montiert. Die darauf links stehende Figur mit grünem Kleid unter vergoldetem Mantel trägt ein rotes Barett, entsprechend der spätmittelalterlichen Kleiderordnung, Kopfbedeckung eines Arztes, was mit der Attributfigur eines Mannes auf Krücken rechts zu seinen Füßen einhergeht und ihn zusammen mit dem (Operations-)Messer, das er in der Hand hält, als den Heiligen Cosmas oder Damian (Patrone der Ärzte) identifizieren lässt. Die rechts montierte Figur zeigt den Heiligen in vergoldeter Mönchskutte, das Innenfutter in Blau gefasst, der Kopf nach Art der Augustiner-Mönche kahl geschoren mit Seiten- und Stirnlocke. Die beigegebene Attributfigur eines Teufels lässt die Figur als den Heiligen Bernhard von Aosta deuten, ein in den Alpen verehrter Heiliger, nach dem auch der St. Bernhard-Pass bis heute benannt ist. Die beiden Relieffiguren in hoher Qualität, zeigen durchaus die Stilmerkmale des genannten Künstler bzw. Werkstatt-Kreises. Gute Erhaltung, die originale Fassung wohl partiell überarbeitet, Vergoldung an einigen Stellen abgeblättert.

Anmerkung:
Es wird kunstgeschichtlich allgemein angenommen, dass Klocker eine große Werkstatt leitete, die komplette Altäre mit Figuren und Gemälden fertigte. In den Jahren 1497/ 1498 war Klocker Brixener Bürgermeister. Werke seiner Hand bzw. der Südtiroler Werkstatt finden sich vor allem im Brixener und Bozener Raum. 1474 wurde Klocker erstmals in Sterzing genannt. (880311)

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