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Carlo Maratta,
1625 Camerano – 1713 Rom, zug./ Schule des

DIE HEILIGE FAMILIE IN HÜGELIGER LANDSCHAFT Öl auf Kupfer.
52 x 41 cm.

Das in ästhetischer Farbgebung geschaffene Gemälde vereinigt drei thematische Aspekte, die hier sowohl kompositorisch, als auch narrativ nebeneinander gestellt werden: Das Thema der "Heiligen Familie" ist hier vom Maler bewusst in die rechte Bildhälfte geschoben, kompositionell einer diagonalen Linie von links unten nach rechts oben folgend, einer Linie, die mit der Feuerstelle links am Boden beginnt, über das Knie der Maria, den Kopf des Kindes, bis hinauf zum Kopf des Heiligen Josefs führt. Die Gegenbewegung ist im Konturenverlauf der Landschaft im Hintergrund zu sehen, ein Tafelberg, der von der Mitte des Bildes nach links oben über die Krone eines Baumes hinwegzieht. Rechts fortgesetzt durch die Stellung der Unterschenkel des Kindes sowie ein Windel-Wickeltuch, das ein geflügelter Putto in Händen hält. Abgesehen von dieser gekonnten kompositorischen Verschränkung zeigt auch die Farbigkeit eine bewusste Betonung durch das hell auf einem weißen Tuch liegende Jesuskind, das zur Mutter hochblickt. Zum anderen aber sind im Bild auch Genremotive eingeflochten, die den Alltag einer jungen Mutter wiedergeben, wie sie etwa die Windeltücher hält, oder wie zwei größere Putten links im Bild ein Leinentuch über einer offenen Feuerflamme zum Trocknen halten. Der dritte Aspekt ist die interessante Wiedergabe des Landschaftlichen, insbesondere eines römischen Rundturms auf der Anhöhe des Tafelberges, davor ein Obelisk. Die antiken Verweistücke korrespondieren mit den antiken Architekturteilen, wie Gesimsstücke und Kapitell in der rechten unteren Ecke. Die Komposition wird zusammengehalten durch eine mittig in der oberen Hälfte aufziehende, hell erleuchtete Wolke, unter der drei geflügelte Engelsköpfe hervortreten. Die Wolke vor dem Hintergrund einer Palme, was wiederum auf einen weiteren Aspekt der biblischen Geschichte verweist und etwa auch die "Flucht nach Ägypten" thematisiert. (881191)

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