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Manieristischer Hofmaler des 16. Jahrhunderts

Das Gemälde zeigt die Kalvarienbergszene mit den genannten Figuren in betonter Nahansicht, vor gewittrigem Wolkenhintergrund, in den das Kreuz mit dem Corpus Christi hineinragt. Jesus am Kreuz ist mit noch offenen Augen dargestellt, sein Blick nach links oben gerichtet, Körper im Sinne der Spätrenaissance zwar schlank, aber noch betont muskulös dargestellt, das weiße Lendentuch flattert nach rechts herab. Die Kreuzbalken im Sinne einer perspektivischen Tiefenführung in leichter Schrägansicht, sodass der Querbalken schräg nach hinten zieht. Links stehende Gewandfigur des Johannes Evangelist, in hellrotem Kleid und nahezu kardinalrotem Umhang, die Arme ausgebreitet, der Blick dem Gekreuzigten entgegengerichtet. Rechts die "Drei Marien" und eine weitere, rechts stehende, jugendlich weibliche Heiligenfigur. Die Mutter Maria in grau-blauer Gewandung, in Trauer am Boden sitzend, gestützt von den beiden Marien. Unter den "Drei Marien" werden neben der Maria, der Mutter Jesus, auch Maria Magdalena, Maria Salome sowie Maria Jacobi verstanden. Im Hintergrund sind die hier grün bewachsenen Hügel und das Weichbild der Stadt Jerusalem zu sehen, mit dem überkuppelten Tempel. Die Lichtstimmung zieht ins Unwirkliche, auch die Farbigkeit der Gewänder, mystisch leuchtend, ganz der manieristischen Farbgebung verpflichtet, aus Italien vor allem von Meistern wie Pontormo kommend, lassen zunächst auf einen Rudolfinischen Meister schließen. Farbgebung, Figurenauffassung und der gesamte Bildeindruck bringen jedoch vorwiegend den Münchner Hofmaler Christoph Schwarz, um 1548 München - 1992, ins Spiel bzw. den Kreis von Friedrich Sustrich, 1540 - 1599, der den italienischen Stil nach Norden gebracht hatte. (870334)


A 16th Century Manneristic Court Painter
Oil on copper.
34.5 x 24.7 cm.

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