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Italienischer Maler des 17. Jahrhunderts aus dem Umkreis von Bartolomeo Schedoni,
1578 Modena - 1615 Parma

Großformatige Darstellung, die den jugendlich nackt wiedergegebenen Heiligen nahe an den Betrachter heranführt. Er sitzt auf einem roten Tuch, das über einen Felsen gelegt ist, nach rechts, das linke Bein auf einen Felsen gestellt, das Gesicht dem Betrachter zugewandt, umgreift er mit dem rechten Arm den Hals des rechts neben ihm stehenden Lammes. Die Figurengruppe vor dem Hintergrund einer Baumlandschaft, die links zwischen dichten Bäumen die Wipfel von Zypressen erkennen lassen, rechts in ein bewirtschaftetes Tal mit Terrassenhängen und kleinen Gebäuden unter verschneiten Berggipfeln führend. Der Kreuzstab mit dem Rotulus und der Aufschrift „Ecce Agnus Dei“ betont die Diagonale des kompositionellen Aufbaus, die im rechten Unterschenkel fortgeführt wird und eine diagonale Gegenbewegung von Tuchfalten und dem linken Schenkel zu einer X-förmigen Komposition ergänzen. In vorliegendem Bild ist der Einfluss von Caravaggio und dessen Hell-Dunkel-Malerei schon weitgehend zurückgenommen, jedoch sind die Elemente des italienischen Manierismus deutlich vorgeführt, vor allem in der Komposition sowie der eleganten Drehung des Körpers. Eine nahezu identische Körperhaltung nimmt Schedonis Gemälde „Das Martyrium des Heiligen Sebastian“ ein, in dem in ähnlicher Weise der Oberkörper nach rechts gerichtet ist, die Bein- und Armstellung eine ähnliche Diagonalbetonung einnimmt. Typisch für die Malweise des Künstlers ist die scharfe Abgrenzung von Körperlichkeit und Hintergrund sowie die scharfe Zeichnung der Konturen, mit nur äußerst leichter Wiedergabe des Sfumato. Zum Vergleich können Gemälde im Palazzo Comunale in Modena sowie im Museum Capodimonte in Napoli herangezogen werden, wo in ähnlicher Weise des Malers Erkenntnis von Rosso Fiorentino und Pontormo dokumentiert ist. (8605211)


Italian Painter of the 17th Century from Bartolomeo Schedoni's Circle,
1578 Modena - 1615 Parma
Oil on canvas.
117 x 98 cm.

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