324
Paolo Cagliari,
1528 Verona - 1588 Venedig, Werkstatt/ Nachfolge des

Der Heilige war der Legende nach ein Hauptmann Diokletians; er wollte trotz Aufforderung seinen christlichen Glauben nicht aufgeben, weswegen er den Märtyrertod erlitt. Der Dargestellte in voller Rüstung auf Stufen vor dem Thron des Kaisers Diokletian. Die Szene ist vielfigurig vor einem Palast mit Säulen, Bögen und Balustraden angelegt. Das gestaltungsgleiche Gemälde wurde in der ersten Fassung von Veronese in der Kirche San Sebastiano geschaffen, das jedoch alsbald unterging. Schüler Veroneses haben es erneut ausgeführt, aber auch die Bildwiederholung ist verloren gegangen, jedenfalls ist der Standort seit 1856 nicht mehr bekannt. Damit handelt es sich im vorliegenden Bild um eine der wenigen Wiederholungen des großformatigen, verschollenen Originalfreskos, von denen nicht sehr viele weitere Kopien bekannt sind, die bekanntesten befinden sich in den Sammlungen Gallerie dell’Accademia,Venedig, Galleria Nazionale, Parma, Pinacoteca della Accademia dei Concordi, Rovigo. Erst in jüngerer Zeit tauchten bei Auktionen in London zwei Kopien auf, jedoch in der Größe nicht vergleichbar, sondern in weit kleineren Abmessungen. Das hier im großen Format geschaffene Bild ist möglicherweise das bei der Kunsthandlung Drei, München, 1924 aufgetauchte, später verschollene Gemälde, das detailgetreu den sich in den genannten Museen befindlichen Werken entspricht. Damit ist das Gemälde von nicht unerheblicher historischer Bedeutung, v.a. auch wegen der Größe, die über die angegebenen Maße der wenigen anderen Wiederholungen hinausgeht. Das Werk ist möglicherweise noch vor dem Stich Cochins entstanden; in dem Fall dürfte es sich um eine Wiederholung nach dem “Nachfolgebild” Veroneses handeln. Altersbedingt mit partiellen Farbrissen in der linken, oberen Ecke (wohl noch im 19. Jahrhundert doubliert).

Anmerkung:
Dem Gemälde ist eine gutachterliche Stellungnahme vom Gutachterbüro Dr. Alexander Rauch, München-Leipzig, beigegeben. (741641)

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.