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Antiveduto Grammatica,
1571 Rom - 1626

Öl auf Leinwand.
105 x 78,5 cm.


Junge Frau in reich gebauschtem Ärmelkleid an einem Tisch, eine Viola haltend, welche sie mit einem Barockbogen bespielt. Gleichzeitig nach oben blickend, um dem Ton des hinter ihr stehenden jungen Hornbläsers zu lauschen. Der Tisch mit violettem Tuch bedeckt, darauf eine Handorgel, eine weitere Krummhornflöte (Krummholz) sowie ein aufgeschlagenes Notenbuch. Die Haltung der Violinistin ist so wiedergegeben, dass sie nicht wirklich spielt, sondern wie bei Bildern dieser allegorischen Themen üblich, einen Akkord intoniert, der im Einklang mit dem Flötenton steht als Sinnbild der „Harmonie“. Der Maler legte größten Wert auf die Wiedergabe der damals noch keineswegs allen Malern geläufigen Perspektive, insbesondere des schräg im Bild stehenden Korpus der Geige. Die aus der Nachfolge Raffaels herrührende Klarheit und Konturgenauigkeit des Bildes zeichnet den römischen Künstler aus. Das Bild ist überdies als eine Aussage über den Toncharakter der Viola (d’amore) zu sehen, was im Zusammenhang mit der Darstellung der jungen Frau und des Jünglings dahinter verständlich wird.

Anmerkung:
Dem Gemälde ist ein Gutachten von Maurizio Marini, Rom, beigegeben, in dem das Gemälde in den Zeitraum zwischen 1592 und 1593 gestellt wird, mit Literaturangabe:
M. Marini, Caravaggio ed il Naturalismo internazionale, in: Storia dell’Arte italiana, Turin, 1981, Bd. VI, Tafel 1, S. 385, Abb. 347-445.
H.P. Riedl, Antiveduto della Grammatica, München/ Berlin, 1996, Abb. 4, 5, 6, 81. (7207321)

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