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Bologneser/Römischer Meister
des 17. Jahrhunderts,
Kreis des Annibale Carracci

Das Gemälde ist von erstaunlich hoher Ausdruckskraft und ikonographischer Seltenheit. Hauptgegenstand ist die im Hintergrund sich auftürmende Gestalt eines nackten Fauns mit Flöte, im unteren Bildteil umgeben von Engeln und erregten Figuren, die dabei sind, die Flucht zu ergreifen. Thematisch lässt sich der Bildinhalt etwa so deuten, als würde hier der sprichwörtliche „Panische Schrecken“ in Gestalt der antiken Überlieferung gegen die christliche Welt stehen. Eine solche Interpretation ginge zusammen mit der frommchristlichen Warnung vor dem Einfluss der heidnischen Antike in die christliche Kunst. Die entsetzte Reaktion der Gestalten im unteren Bildteil ist meisterhaft dargestellt, wie ebenso die muskulöse Erscheinung des Pan, den der Maler zudem mit entblößtem Geschlecht darstellt. Die Gestalt des Pan zeigt deutliche Verwandtschaft mit Carraccis „Pluto“. Die höchst qualitätsvolle Malweise, wie auch die Farbgebung lassen an Werke der Bologneser Schule aus dem Kreis bzw. der Nachfolge des Agostino Carracci (1557 -1602) denken. Dabei kann die Bildidee bereits als ein Vorgriff auf das Jahrhunderte später entstandenen Werk „Der Koloss“ von Francesco de Goya von ca. 1810 gesehen werden. A.R. (1352052) (11)

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