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Römischer Maler aus dem Kreise
des Sebastiano Conca,
1676/80 – 1764

Auf einer Wolkenbank thronen die beiden Kardinaltugenden Gerechtigkeit (lat. Justitia) und Mäßigung (lat. Temperantia) über dem Laster. Gekennzeichnet sind die Figuren, die in dieser Zusammenstellung nur sehr selten zu finden sind, durch ihre jeweiligen Attribute. Die bekannte Justitia trägt Richtschwert und Waage. Sie ist jedoch, anders als sonst üblich, ohne ihre Augenbinde dargestellt und blickt aus dem Bild heraus. Zu ihren Füßen fast vollständig von den Wolken verdeckt, liegt das sie begleitende Liktorenbündel. Rechts neben ihr sitzt leicht erhöht Temperantia in gemäßigten Farben gekleidet und mit Zügeln in der erhobenen Hand. Rechts am Bildrand, als Zeichen des rechten Maßes oder Mischverhältnisses, gießt ein Putto Wasser in einen antiken Weinbehälter. Ihnen zu Füßen wie gleichsam von ihnen niedergestreckt ist das Laster zu sehen, das gerade eine schöne, vor das Gesicht geblendete Maske über den Kopf schiebt.
Möglicherweise gab es zu dem vorliegenden Gemälde ein Pendant, auf dem die beiden anderen Kardinaltugenden Weisheit (lat. Prudentia) und Tapferkeit (lat. Fortitudo) dargestellt waren, um als Ensemble den Betrachter zu ermahnen einen tugendhaften Lebenswandel zu vollziehen. (1120261) (5) (12)

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