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16th - 18th century paintings
Thursday, 28 September 2017

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Detail images: Hans von Aachen, 1552 Köln – 1615 Prag, Atelier

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Hans von Aachen, 1552 Köln – 1615 Prag, Atelier
Detailabbildung: Hans von Aachen, 1552 Köln – 1615 Prag, Atelier
Detailabbildung: Hans von Aachen, 1552 Köln – 1615 Prag, Atelier
Detailabbildung: Hans von Aachen, 1552 Köln – 1615 Prag, Atelier
Detailabbildung: Hans von Aachen, 1552 Köln – 1615 Prag, Atelier
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Detailabbildung: Hans von Aachen, 1552 Köln – 1615 Prag, Atelier
Detailabbildung: Hans von Aachen, 1552 Köln – 1615 Prag, Atelier

674
Hans von Aachen,
1552 Köln – 1615 Prag, Atelier

SELENE UND PAN Öl auf Holz.
38 x 48,5 cm.

Catalogue price € 40.000 - 60.000 Catalogue price€ 40.000 - 60.000  $ 44,800 - 67,200
£ 32,000 - 48,000
元 314,000 - 471,000
₽ 4,131,200 - 6,196,800

Verso früher Papieraufkleber mit handschriftlicher irrtümlicher Zuweisung "Henry Goltzius" (1558-1617).

Hans von Aachen wirkte zunächst als erfolgreicher Wanderkünstler und wurde dann zu einem bedeutenden Hofmaler. Er arbeitete in Bayern, Italien sowie in Prag, wobei die Arbeiten aus dieser Periode als Höhepunkt seines Schaffens zu sehen sind. Eng mit Kaiser Rudolf II (1552-1612) nahezu freundschaftlich verbunden. Nach dem Tode Rudolf II arbeitete er für dessen Bruder und Nachfolger Matthias (1557-1619) weiter. Sein Werk zählt zum Bedeutendsten, was die Kunst des europäischen Manierismus hervorgebracht hat. So steht seine Kunst jeweils im Kontext der rudolfinischen Hofkultur um 1600, das durch verschiedene Ausstellungen der letzten Jahrzehnte zum Ausdruck gebracht wurde.
Das Thema des vorliegenden Werkes ist der antiken Mythologie entnommen, der man sich zur Zeit der Bildentstehung an den Höfen sehr genau bewusst war. So wurde auch die feine hintergründige Aussage des Bildes mit Selbstverständlichkeit erfasst. Gezeigt ist die jugendliche nackt wiedergegebene Selene, die Mondgöttin der griechischen Mythologie, wie sie auf ihrem Lager unter einem roten Baldachin von einem stürmischen Pan begehrt wird. Die griechische Sage erzählt, dass die Nacht- oder Mondgöttin Selene zarte Küsse mehr geschätzt haben soll als wilde Leidenschaft. Auch von der Verführung der Selene von Pan weiß die Sage zu berichten. So muss ein Gemälde wie dieses als Warnung gegen ungestüme Leidenschaft verstanden worden sein.
Hier im Bild ist in der linken unteren Ecke der geflügelte Amorknabe schlafend eingenickt wiedergegeben, in der rechten Hand den Bogen haltend, was zeigen soll, dass er seine Aufgabe, die Liebe passender Partner zu befördern, hier nicht nachgekommen ist. Rechts im Bild, außerhalb des Kissenlagers, ist in nächtlicher Landschaft Selene noch einmal zu sehen, wie sie neben Begleiterinnen die Annäherungen zweier Pangestalten von sich weist. Der Amorknabe eng um ihre Beine geschlungen. Davor ist ein jugendliches nackt wiedergegebenes Paar zu sehen, liebevoll umschlungen, als Symbol passender Liebesverhältnisse. Daneben ein Ziegenkopf, der misstrauisch auf das Paar blickt. Es lässt sich somit gut nachvollziehen, dass ein Gemälde dieser Art auch Anlass sein konnte, in der höfischen Gesellschaft auf ungleiche oder unwürdige Partnerschaften mahnend zu verweisen.
Wie generell im Werk der rudolfinischen Manieristen finden auch hier die aus Italien übernommenen Stilelemente, wie etwa die stark gedrehten Körperhaltungen und die leuchtenden Farben, neuen Ausdruck. Vom Maler sind einige weitere Wiederholungen des Themas bekannt, wie etwa das bei Sotheby´s 1982 verauktionierte Gemälde "Pan und Selene" (Holz, 40 x 50 cm), das sich in Londoner Privatbesitz befindet. Weiterhin das Gemälde gleichen Themas, das 2010 im Suermondt-Ludwig-Museum in Aachen gezeigt wurde. Der Maler hat den Bildaufbau für das großformatige Gemälde "Tarquinius und Lucretius" (Dorotheum, 09.03.1993) identisch wiederholt. Anstelle des Pan ist hier der ebenfalls in Leidenschaft entbrannte Tarquinius mit Helm wiedergegeben, wobei die moralische Aussage in dieselbe Richtung zielt.

Literatur:
Vgl. Joachim Jacoby, Hans von Aachen. 1552-1615, Deutscher Kunstverlag, Berlin 2000, S. 59, Abb. 36 (nahezu identische Darstellung).
Vgl. Lubomír Konecný und Stepán Vácha u. a., Hans Von Aachen in Context: Proceedings of the International Conference, Prague, 22.-25. September 2010, Institute of Art History, Academie of Sciences of the Czech Republic, Prag 2012, mit Beitrag von Lars Olof Larsson, farbige Abb. 8.
Vgl. Ausstellungskatalog: Hans von Aachen (1552-1615). Hofkünstler in Europa, Hrg. von Thomas Fusenig, unter Mitarbeit von Alice Taatgen und Heinrich Becker, Deutscher Kunstverlag Berlin München, erschienen im Zusammenhang mit der Ausstellung im Suermondt-Ludwig-Museum in Aachen, 11. März - 13. Juni 2010. (1110741) (11)


Hans von Aachen,
1552 Cologne – 1616 Prague, studio

SELENE AND PAN

Oil on panel.
38 x 48.5 cm.

Early paper label with erroneously attribution to "Henry Goltzius" (1558 - 1617) in handwriting.

Several further repetitions of this subject are known by von Aachen such as the painting Pan and Selene (panel, 40 x 50 cm) sold at Sotheby's in 1982, today held in a London private collection. Furthermore a painting of the same subject exhibited in 2010 at the Suermondt-Ludwig-Museum in Aachen. Von Aachen has identically repeated the composition for Tarquin and Lucretia (Dorotheum, 9 March 1993). Instead of Pan it is Tarquin - also inflamed with passion - that is depicted with a helmet, with the morale aiming in the same direction.

Literature:
J. Jacoby, Hans von Aachen. 1552 - 1615, Deutscher Kunstverlag Berlin, 2000, p. 59, ill. 36 (almost identical depiction)
L. Konecný and S. Vácha among others, Hans Von Aachen in Context: Proceedings of the International Conference, Prague, 22 - 25 September 2010, Institute of Art History, Academie of Sciences of the Czech Republic, Prague 2012, with paper by Lars Olof Larsson, illustration in colour 8.
T. Fusening (ed.), with A. Taatgen and H. Becker, Hans von Aachen (1552-1615). Hofkünstler in Europa, exhibition catalogue, Deutscher Kunstverlag Berlin München, published in connection with exhibition at the Suermondt-Ludwig-Museum in Aachen, 11 March - 13 June 2010.

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

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