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Johann Jacob Walther,
um 1600 – 1679 Straßburg

Auf einem hölzernen Tisch steht, dicht an den Betrachter gerückt, eine feine Vase, in der der Künstler ein Stillleben aus Frühlingsblumen präsentiert. Sorgfältig sind die unterschiedlichen Blumen, darunter Maiglöckchen, Tulpen, Schneeball und Schachbrettblume, nebeneinander mit nur wenigen Überschneidungen platziert. Auf diese Weise wird ihnen nahezu Portraitcharakter verliehen und jede Blüte kann voll zur Geltung kommen und ihre Pracht entfalten. Auch den auf dem Tisch liegenden Muscheln, Blüten und über den Tisch krabbelnden Insekten wohnt dieser Zug inne.
Walthers besonderes Interesse galt der naturalistischen Wiedergabe nicht nur alltäglicher Gegenstände sondern auch von Raritäten, die ihm Markgraf Friedrich V zukommen ließ. Dieses Interesse, allerlei „schönen Wunder-Geschöpfe Gottes zu sehen und dieselbigen so viel möglichen nach dem Leben zu conterfeten“ wie es in Thieme-Becker zitiert wird, ist auch auf dem vorliegenden Blatt zu sehen. Walther zeigt die Vielfalt der Natur, die der Mensch jedoch - hier mittels der Vase - zumindest in Teilen zu bündeln und zu beherrschen versteht. Die feine Ausführung zeigt sich besonders schön in den sorgfältig ausgeführten Blüten, den schuppigen Schmetterlingsflügeln und dem Schillern im Panzer des Hirschkäfers. (1110322) (12)


Johann Jacob Walther,
ca. 1600 - 1679 Strasbourg

STILL LIFE WITH BOUQUET IN DELFT VASE WITH SHELLS AND INSECTS, 1661

Watercolour on parchment laid on canvas.
35 x 29 cm.
Signed lower right and dated.
Framed with glass.

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