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Lombardische Schule,
erste Hälfte 18. Jahrhundert

Dieses Gemälde erzählt mit bewundernswerter Klarheit die Sage des Raubes der Europa, wie sie in den Metamorphosen des Ovid (II, 836 - 875) beschrieben wird. Dort wird beschrieben, wie sich Jupiter in die schöne Europa, der Tochter des Königs Agenor von Thyros, verliebte, und sich in einen Stier verwandelte, um sich so dem Mädchen, das am Strand mit ihren Dienerinnen spielte, nähern zu können. Europa ließ sich vom sanften Gebaren des Stiers täuschen, stieg auf und wurde so von Jupiter geraubt und nach Kreta verschleppt. Das vorliegende Gemälde zeigt die sanft idyllische Vorgeschichte des Geschehens. Europa steigt hier auf den Stier, den sie zuvor mit einem zarten Blumenkranz geschmückt hat. Das spielerische Geschehen lässt die bevorstehenden dramatischen Ereignisse noch nicht erahnen. Die Farben sind sanft und hell, die Figuren zart und tänzerisch, die Malart leicht und fließend, was dem Werk eine angenehme dekorative fast rokokohafte Note verleiht. Das Gemälde wurde mit Sicherheit im 18. Jahrhundert von einem Künstler der Lombardischen Schule gemalt. Es zeigt deutliche Anklänge an Carlo Carloni (1686 - 1775), Pietro Antonio Magatti (1697 - 1768) und besonders Pietro Ligari (1686-1752) und Cesare Ligari (1716 - 1770). Pietro Ligari erschuf beispielsweise das Gemälde „Satyr, Nymphen und Liebende“ (Sammlung des Credito Valtellinese di Sondrio), Cesare Ligari das Gemälde „Schutzengel“(Museo Valtellinese di storia e arte di Sondrio) oder die mythologischen Fresken des Palazzo Macrida in Morbegna. (1061496) (21)


Lombard School,
first half 18th century

THE RAPE OF EUROPA

Oil on canvas.
180 x 310 cm.

This painting tells the story of the Rape of Europa as told in Ovid’s Metamorphosis (II, 836 - 875) with admirable clarity. The painting was evidently painted by an artist of the Lombard School during the 18th century. There are clear echoes of Carlo Innocenzo Carloni, Pietro Magatti, and also Pietro and Cesare Ligari, in particular Pietro’s painting of a Satyr, nymphs and lovers (Collection of the Credito Valtellinese di Sondrio) and Cesare’s Guardian Angel (Museo Valtellinese di storia e arte di Sondrio) as well as his mythological frescos in the Palazzo Malacrida in Morbegno.

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