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Karel Dujardin,
1626 Amsterdam - 1678 Venedig

Zwar malte Karel Dujardin brillant alle Genres von Porträts über Genreszenen hin zu religiösen und mythologische Sujets, berühmt wurde er jedoch für seine Darstellungen holländischer Landschaften mit italienischem Flair. Hier konnte Dujardin am besten seine Begabung für Lyrisches und Farbgebung entfalten und einfallsreiche Lichtreflexe einbringen. Seine Landschaften sind einfach aufgebaut und formal sehr klar strukturiert. Belebt werden die Darstellungen von Figuren wie Hirten mit ihren Herden oder Reisende zu Pferde, die einen vollkommen eigenen Charakter besitzen. Die vorliegende weitläufige Landschaft, mit dem Hirtenpaar im Vordergrund und der weichen Hügellandschaft im Hintergrund, spiegelt anschaulich wider, wie es Dujardin gelingt, das typisch transparente Licht eines mediterranen Sommernachmittags, jene friedlich abgerückte Stimmung, die der Rückkehr zu Haus und Hof vorausgeht, einzufangen. Nach Meinung von Jennifer Kilian, einer auf Dujardin spezialisierten Kunsthistorikerin, kann man davon ausgehen, dass unser Gemälde zwischen 1676 und 1678, also gegen Ende seiner Schaffenszeit, entstand. Sie bezieht sich hier auf eine Zeichnung im Louvre („Landschaft mit einem Pferd“), die ein identisches Pferd darstellt, wie es in der Mitte unseres Gemäldes zu sehen ist. Diese chronologische Zuordnung unterstreichen auch Ähnlichkeiten mit anderen Werken aus den letzten Lebensjahren des Künstlers (also ebenfalls um 1675 und 1678 entstanden) wie zum Beispiel „Italienische Landschaft mit Wanderern“ (Koninklijk Museum voor Schone Kunsten, Antwerpen), „Weitläufige Landschaft mit Hirten und Herden“ (Hochbuchenau Collection) und die beiden Gemälde „Reiter auf einem Hügel über einem See“ sowie „Landschaft mit Bauern am Ufer eines Flusses“, die beide in der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien zu sehen sind.

Provenienz:
Sammlung Dr. A. Kadisch, Wien.
Dorotheum, Wien, 21.-23. März 1932, Lot 26, Abb. (mit Expertise von Hofstede de Groot).
Sammlung M. E. Wenckbach, Den Haag, 1969.
Privatsammlung, Amsterdam.
Sotheby’s, Amsterdam, 22. November 1989, Lot 104.

Literatur:
E. Brochhagen, Dujardin späte Landschaften, in: „Bulletin des Musées royaux des Beaux-Arts de Belgique“, 4, 1957, S. 248, fig. 13.
E. Brochhagen, Karel Dujardin. Ein Beitrag zum Italianismus in Holland im 17. Jahrhundert, Dissertation, Universität Köln, 1958, S. 129.
J. M. Killian, The Paintings of Karel Du Jardin (1628-1678), Amsterdam 2004, S. 224-225, 399, Pl. 125, Cat. 154.
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Karel Dujardin,
1626 Amsterdam - 1678 Venice

SHEPHERDS WITH THEIR FLOCK IN AN ITALIAN LANDSCAPE

Oil on canvas
58 x 72 cm.
Heavily rubbed signature “DUI (...)” lower right.

According to Jennifer Kilian, an art historian specialising in Dujardin, it can be assumed that our painting dates from between 1676 and 1678, i.e. his late work. She refers to a drawing in the Louvre (Landscape with a horse), depicting a horse identical to the one at the centre of the offered painting. This dating is also underlined by similarities with other works belonging to the artist’s late oeuvre and also created between 1675 and 1678, such as Italian Landscape with hikers (Royal Museum of Fine Arts, Antwerp), Vast landscape with shepherds and flocks (Hochbuchenau Collection) and two paintings, namely Rider on a hill overlooking a lake and Landscape with farmers on a river bank (both Gemäldegalerie der Galerie der Bildenden Künste, Vienna).

Provenance:
Dr A. Kadisch collection, Vienna. Dorotheum, Vienna, 21-23 March 1932, lot 26, (with expert’s report by Hofstede de Groot). M.E. Wenckbach collection, The Hague, 1969. Private collection, Amsterdam. Sotheby’s, Amsterdam, 22 November 1989, lot 104.

Literature:
E. Brochhagen, ‘Dujardin’s späte Landschaften’ in Bulletin of the Royal Museums of Fine Arts de Belgique, 4, 1957, p. 248, fig. 13.
E. Brochhagen, Karel Dujardin. Ein Beitrag zum Italianismus in Holland im 17. Jahrhundert, Dissertation, University of Cologne, 1958, p. 129.
J.M. Killian, The Paintings of Karel du Jardin (1628 - 1678), Amsterdam 2004, pp. 224-225, 399, pl. 125, cat. no. 154.

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