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Gaspare Traversi,
1722 Neapel - 1769 Rom, zug.

Gaspare Traversi war ein sehr bedeutender neapolitanischer Maler des Settecento. Es gelang ihm, den auf Caravaggio folgenden Naturalismus mit einer genauen Beobachtung der sozialen Verhältnisse zu verknüpfen, so dass er oft mit der europäischen Aufklärung in Verbindung gebracht wurde. Auch wenn Traversi durchaus auch religiöse Darstellungen malte, so lagen ihm doch besonders die Genreszenen, wie die Darstellung der Berufe, der Zeitvertreibe und der Alltagsbeschäftigungen aller sozialen Klassen besonders am Herzen. Auch malte er Portraits, fast ausschließlich von Männern. Hierbei handelt es sich fast immer um Halbportraits, die, wie auch auf unserem Gemälde, einen sitzenden Mann umgeben von Büchern darstellen.
Der Mann auf dem Gemälde scheint ein junger Literat zu sein, der in seinem Studierzimmer sitzt und einen fantasievollen Hausmantel trägt, während er in die Ferne blickt. Er wirkt wie ein dandy ante litteram, dessen Charakter der Maler hier treffend einfängt. Mit schnellem, flüssigem Pinselstrich gelingt es ihm, auch die Physiognomie und den prachtvollen Seidenmantel mit Pelzbesatz präzise wiederzugeben. In ihrer Bildaufteilung ähnliche, wenn auch anderen sozialen Schichten gewidmete Werke von Gaspare Traversi sind in der Galleria Nazionale di Palazzo Barberini in Rom zu sehen („Ritratto di Joannethio de Molina“), im Musée des Beaux Arts in Straßburg („Ritratto di un padre augustiniano“) und im Mueseo di Capodimonte in Neapel („Ritratto di Canonico“). All diese Gemälde finden sich auch im Katalog zu der Ausstellung „Gaspare Traversi. Napoletani del ‘700 tra miseria e nobiltà“ (Nicola Spinosa (Hrsg.), Neapel 2003, Nr. 55, 61, 70, S. 172-173, 182-183, 194). (1021561)


Gaspare Traversi,
1722 Naples – 1769 Rome, attributed

PORTRAIT OF A GENTLEMAN

Oil on canvas.
116 x 86 cm.

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