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Der Neid

Bronze, gegossen, mittel- bis dunkelbraune Patina. Hochrechteckige Darstellung in leicht abfallendem, glattem Rahmen. In mitteltiefer Flusslandschaft mit Brücke und ruinöser Architektur eine alte barbusige Frau stehend. In ihrer Linken ihr Herz, welches sie verschlingt, aus ihrem Haupthaar Schlangen bedrohlich sich windend, weite Flügel sich aus ihrem Rücken spannend.

Anmerkung:
Peter Flötner (um 1485 - 1546) war Bildschnitzer, Plakettenkünstler, Kunsttischler und Holzschneider. Wahrscheinlich verbrachte er seine Lehrzeit in Augsburg und hielt sich anschließend in Italien auf. Um 1523 ließ er sich in Nürnberg nieder. Der vielseitige Künstler schnitt Reliefs in Stein und Holz, entwarf Architekturteile, Möbel, Geräte, Schmuckfassungen und Ornamente. Zu den sieben von ihm in personifizierter Form dargestellten Todsünden gehören die Hoffart (Luxuria), Unkeuschheit (Libido), Avaritia (geizige Absucht), Gula (Unmäßigkeit), Ira (Zorn), Acedia (Faulheit) und Invidia (Neid). Berühmte Plakettenserien sind neben den Sieben Todsünden die Sieben Planetengötter und die Neun Musen.

Die Darstellung findet ihre Ursprünge in Ovids Metamorphosen (II) und Vergil.

Vergleiche:
Eine komplette Folge der Sieben Todsünden befindet sich im Bayerischen Nationalmuseum, München.

Literatur:
Barbara Dienst: Der Kosmos des Peter Flötner, Berlin, 2002, S. 259 ff. (8302744)