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Antonietta Brandeis,
1849 Miskowitz – 1910 Florenz

Das Bildformat ist breit gewählt und bietet den Blick über den Verlauf eines Seitenkanals, der von zwei weitziehenden Brücken überspannt wird. An den Ufern Kähne, weiter hinten in hellem Licht anliegende Gondeln. Auf der Brücke wenige Figuren, dabei eine Mutter mit Kind. Die Lichtstimmung zeigt - wie in allen ihren Bildern - eine hervorragende Malqualität.
Die Malerin studierte zunächst in Prag bei Karel Javúrek, war dann aber die erste Frau, die in Venedig 1867 von der Akademie bei Michelangelo Grigoletti (1801-1870) aufgenommen wurde. Sie widmete sich überwiegend dem Genre italienischer Stadtansichten, nicht nur von Venedig, sondern auch von Florenz, Bologna und Rom.
Daneben entstanden auch Altarbilder, die sie allerdings mit „Antonio“ signierte, da sie sich als malende Frau diskriminiert sah.
Die Galleria Revoltella in Triest erwarb bereits in der K.u.K.-Zeit eines ihrer Werke. A.R.

Literatur:
Vgl. Ettore Verga, Brandeis, Antonietta, in: Ulrich Thieme, Felix Becker (Hrsg.), Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, Bd. 4, Leipzig 1910, S. 527.
Vgl. Christian Hornig, Brandeis, Antonietta, in: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL), Bd. 13, München u. a. 1996, S. 602.
Vgl. Paolo Serafini, Antonietta Brandeis, 1848-1926, Ausstellungskatalog, Modena 13.-21. Februar 2010, Turin 2010. (1370905) (11)