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Impressionnistes & Art moderne
jeudi, 21 mars 2024

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Gustave Courbet, 1819 Ornans – 1877 La-Tour-de-Peilz, und Werkstatt, zug.

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Gustave Courbet,
1819 Ornans – 1877 La-Tour-de-Peilz,
und Werkstatt, zug.

UNE BASSE-COURÖl auf Leinwand.
31,5 x 43 cm.
Rechts unten “G. Courbet“.
In kanneliertem und mit Blattwerk verzierten Rahmen.

Prix de catalogue € 10.000 - 20.000 Prix de catalogue € 10.000 - 20.000  $ 10,800 - 21,600
£ 9,000 - 18,000
元 78,200 - 156,400
₽ 994,900 - 1,989,800

 

Courbet gelangte nach langem, mühevollen Aufstieg bereits Mitte des 19. Jahrhunderts durch aufsehenerregende Werke zu großer Bekanntheit, letztlich zu einer Berühmtheit, die ihn bis heute zu einem der führenden Maler Europas werden ließ. Nicht zuletzt war es sein Realismus, der die gesellschaftlichen Erwartungen an die Malerei gesprengt hat. Von der Kritik nicht selten abgelehnt, zeigte sich sein Werk kämpferisch, in Auflehnung gegen das bürgerliche Regime. In seinen Bildern machte er die Einfachheit bildwürdig, und er hatte nun den Ruf als avantgardistischer Künstler. Seine heute so weltberühmten Bilder wie „Das Atelier des Künstlers“ von 1855, aber schon sein „Begräbnis in Ornans“, fünf Jahre zuvor, begründeten diesen Ruf, der auch kunstpolitisch Folgen haben sollte. So wurden nicht wenige seiner Werke von der Jury abgewiesen; mit dem 1866 entstandenen Gemälde „Ursprung der Welt“ bekundete er offen sein Desinteresse an der öffentlich-gesellschaftlichen, verlogenen Moral. Vor allem sein freier Malstil, im Einklang mit den realistischen Themen, wurde er alsbald Vorbild für Maler in ganz Europa. Als inzwischen unangefochten bedeutender Maler beteiligte er sich an der Entfernung der Napoleon-Säule auf der Place Vendôme, Paris, was ihn nach einem Gerichtsurteil in existenziellen Ruin stürzte. Von da an in die Schweiz geflohen, entstanden Landschaften in dem ihm vertrauten Jura-Gebirge oder am Genfer See.
In diese Schaffensperiode ist auch die Entstehung des vorliegenden Gemäldes zu setzen. Courbets ganzes malerisches Vermögen zeigt sich hier in einer nahezu dramatischen Einfachheit, in der eine zu verfallen drohende rurale Behausung nicht nur bildwürdig wird, sondern in seiner Komposition die Wichtigkeit der restlichen Welt zu ignorieren scheint. Einer Hausmauer ganz rechts ist ein Verschlag mit Strohdach und Gartenmauer angegliedert, davor Holzscheite in verschiedener Größe, links das baufällige Dach einer Hütte. Hinter der Mauer zeichnet sich eine Baumgruppe mit den Winterhimmel durchkreuzendem jungen Baum ab. Der Schnee bildet in seinem Wiederglanz einen reizvollen Kontrast zu dem modrigen Holz und auch zu dem wolkenverhangenen Himmel, der von heranziehenden neuen Schneemengen kündet. Die Beschäftigung mit Reetdachhäusern, Hinterhöfen und baufälligen Behausungen sind mehrfach etwa durch Zeichnungen belegt, wie sie in der genannten Literatur gezeigt werden.

Provenienz:
Aus Münchener Privatsammlung.

Literatur:
Vgl. Robert Fernier, La vie et l´oeuvre de Gustave Courbet - Catalogue raisonné, 1977.
Vgl. zu den Gemälden und Zeichnungen baufälliger Schweizer Gebäude und Hinterhöfe siehe: Niclaus Manuel Güdel, Gustave Courbet – Une Enquête sur le paysage, S. 153, S. 246, S. 247.
Vgl. Ferdinand May, Gustave Courbet. Der Mann der die Vendomessäule stürzte. Erzählung, Bd. 14, 1968, S. 171-183.
Vgl. Marie Luise Kaschnitz, Die Wahrheit, nicht der Traum. Das Leben des Malers Courbet, Frankfurt am Main 1978.
Vgl. Fabrice Masanès, Gustave Courbet 1819-1877. Der letzte Romantiker, Köln 2006.
Vgl. Max Hollein, Klaus Herding (Hrsg.), Courbet. Ein Traum von der Moderne, Ausstellungskatalog, Ostfildern 2010. (13905814) (13)



Gustave Courbet,
1819 Ornans – 1877 La-Tour-de-Peilz,
and workshop, attributed 

UNE BASSE-COUR

Oil on canvas.
31.5 x 43 cm.
“G. Courbet” lower right.

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

 

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