1764
Maria Theresia,
1717 - 1780

Historisch bedeutender Brief mit eigenhändiger Unterschrift der Kaiserin, geschrieben in Wien am 4. April 1748 an den Oberstkämmerer Johann Joseph Fürst von Khevenhüller-Metsch (1706 - 1776). Der einflussreiche Staatsmann wird an seine Pflichten und die Weisungen aus dem Jahr 1744 erinnert. Der Ton ihm gegenüber scheint zwischen Bitten und scharfem Befehl zu schwanken, die Kaiserin ist sich offenbar ihrer Autorität nicht vollständig sicher. Sie drängt auf "wahrheitsgemässen" und "unverfälschten" Bericht über Steuereinnahmen und beklagt, dass versprochene Berichte teils völlig ausgeblieben seien. "Wie ihr es in eurem früheren Bericht versprochen habt, sollt ihr wahrheitsgetreu berichten und seid dazu verpflichtet, für welches Jahr oder welche Jahre ihr unserem königlichen Rat oder unserer königlichen Kammer Bericht erstattet habt oder warum ihr das ausgelassen habt. Im Übrigen bleiben wir euch in unserer kaiserlichen und königlichen Gnade gewogen." Dieser Brief der jungen Kaiserin, die erst drei Jahre im Amt ist und offenbar ihren Verwal-tungsapparat noch nicht vollständig im Griff hat, ist ein bemerkenswertes Dokument für das Verständnis ihrer frühen Regierungszeit. (991137) (10)

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