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Niederrheinischer Bildschnitzer des 15. Jahrhunderts

Darstellung der sogenannten „Trauben-Madonna“. Die Standfigur im Kontrapost in leicht S-bogiger Haltung des „weichen Stils“ wiedergegeben. Das eng anliegende Kleid im unteren Teil in ausgeprägte Spitzfalten mit darin eingepassten Krüppelfalten gelegt, der Mantel zieht über den linken Ärmel bis zum Boden herab. Die Schuhspitzen fehlen, der mitgeschnitzte Rasensockel nur knappp erkennbar. Das Kind in der rechten Armbeuge der Maria aufrecht sitzend dargestellt, hält eine Taube in beiden Händen, das Symbol des Heiligen Geistes. Maria reicht dem Kind in der linken Hand eine Traubendolde, das Symbol für das künftige Leiden und den Abendmalswein. Der Halsausschnitt des Kleides zieht nahezu rechteckig herab, die Ecken abgerundet und mit Perlstab dekoriert. Das in feine Bündel geschnittene Haar zieht an der linken Körperseite in zwei ausgeprägten Strähnen wellig herab und ist rechts über die Schulter gelegt. Kopfoberseite weitgehend unbehandelt, die ehemalige Krone fehlt. Kontemplativer Gesichtsausdruck der Madonna, das Kind lächelnd wiedergegeben. Lindenholz, vollplastisch geschnitzt, an der Rückseite abgeflacht. Die alte Fassung in großen Teilen noch erhalten, an den vortretenden Faltenwülsten teilweise abgerieben, im Haar Reste von Vergoldung. (980903)

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