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Neapolitanischer Maler des 17. Jahrhunderts Luca Giordano, Umkreis

Das alttestamentarische Thema von Loth und seinen Töchtern ist hier formal insofern aufgegriffen, als auch hier ein bärtiger alter Mann zwischen zwei jungen Frauen dargestellt ist, deren jede ihn zu verführen sucht. Auch das Wein-Thema, das für die Trunkenheit des Loth in der Bibel verantwortlich ist, hat der Maler hier rechts im Bild jedoch stark im Dunkel vorgeführt, in Form eines Weinglases, in das ein Jüngling am rechten Bildrand den Saft der Trauben hineinträufeln lässt. Jedoch geben die beigegeben Attribute im Bild - Skulptur einer Frauenfigur in Händen des links dargestellten Mädchens sowie ein Turban mit Krone, Zepter und Perlenkette am Boden zu Füßen der rechten Frauenfigur - Anlass, das Bild in einem literarischen, nicht näher geklärten Zustand zu deuten. Offensichtlich ist hier eine Themenüberlagerung von dem biblischen Loth-Thema zu einer doppelten Deutung gegeben. Das doppelbödige Thema dürfte auf einen literarischen Text eines Humanisten der Zeit zurückzuführen sein. Offensichtlich handelt es sich hier um eine Entscheidung am Scheideweg, die Wahl zwischen schöner Kunst/ Frau und Macht/ Reichtum. (9404917)

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