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Vittore Ghislandi,
1655 – 1743, zug.

Der Oberkörper nur leicht nach rechts, der Kopf nach links gewandt, sein Blick gilt dem Betrachter, über der hohen Stirn ein breitrandiges, rötliches Samtbarett mit Straußenfedern. Die schlichte, braune Kleidung mit einfachem, weißem Hemdkragen deutet auf das Portrait eines Gelehrten oder eines Künstlers hin.
Bereits der Vater des Künstlers, Domenico, war Landschafts- und Freskenmaler, wie ebenso einer seiner Brüder. In Venedig wurde der Künstler Mitglied des Minoritenordens San Francesco di Paola, wobei er seinen Namen von Giuseppe in Vittore änderte, ein Selbstbildnis zeigt ihn im Mönchsgewand. Als Maler wurde er bekannt als Fra Galgario, nach dem gleichnamigen Kloster in Bergamont, in das er eintrat. Als Maler von hohem Ansehen schuf er vor allem Portraits, die sich in zahlreichen Sammlungen wie Lissabon, Wien oder Paris finden. Typisch für seine Werke ist der warme, gelbliche Farbton sowie der Realismus seiner Wiedergabe, wie er ähnlich auch bei Johann Kupetzky oder Salomon Adler zufinden ist. (941156)

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