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Deutscher Maler des ausgehenden 16. Jahrhunderts

Im Zentrum des Bildes das aufgerichtete Kreuz Christi vor einer hellgrundigen Landschaft, im unteren Hintergrund die Türme und Dächer der Stadt Jerusalem. Seitlich des Kreuzes gleich hohe Felserhöhungen, darauf längs die auf einem Löwen reitende, allegorische Figur der Ecclesia, der christlichen Kirche, daneben Löwe, Stier, Adler und Engel als Symbole der vier Evangelisten. Dieser allegorischen Gestalt befindet sich rechts gegenüber die Allegorie der Synagoga, die wie seit dem Mittelalter üblich mit verbundenen Augen, herabfallender Krone und auf einem Esel reitend dargestellt ist. Im unteren Bildteil Memento mori-Symbole wie etwa links ein Skelett vor einer Totenhöhle, rechts ein Höllenschlund mit nackten Menschen im Fegefeuer, unter dem Kreuzfuß der Schädel Adams sowie die Schlange der Erbsünde, von einem Pfeil getroffen. Das Gemälde hat insgesamt zahlreiche theologische Anspielungen, so etwa wird das Kreuz selbst als Symbol für die Krönung der Kirche links sowie die Kronenenthebung durch das Schwert der Synagoga rechts dargestellt, entsprechend ist im Hintergrund links Maria unter Bäumen dargestellt, die einem ihr zufliegenden Engel sowie der Taube des Heiligen Geistes entgegenblickt. Rechts der "Synagoga" entsprechend die alttestamentliche Szenerie der Vertreibung aus dem Paradies von Adam und Eva. Oberhalb des Kreuzes in den Wolken der Gottvater, darunter der "Hortus conclusus", ein Garten, in dem die beiden alttestamentlichen Gestalten Henoch und Elias zusehen sind, während die Pforte des Gartens durch eine Hand verschlossen wird, die aus dem oberen Kreuzbalken emporragt. In den Schrifttafeln in lateinischen Versalien Texte aus der Apokalypse, dem Johannesevangelium, dem Propheten Hoseas sowie dem Römerbrief. Die Schriftbänder zu Ecclesia und Synagoga lauten "Ecclesia gloriosa per sanguinem christi" (der Kirche Rom durch das Blut Christi), im Gegenstück "Synagoga repudiata cum sanguine tauri et hirci" (die Synagoge beschämt durch das Blut von Ochs und Esel). Mit diesen mehrfachen Bedeutungsinhalten gilt das Andachtsbild als ein Belehrungsbild der nicht schriftkundigen Kirchengemeinden. (930251)


German painter of the late 16th century
Oil on lime wood.
98 x 78 cm.

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