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Bedeutender Kabinettschrank im Renaissance-Stil von Fernando Pogliani für die Weltausstellung 1878

Kabinett-Aufsatzschrank, zweiteilig, in äußerst dekorativem Erscheinungsbild, in Ebenholz, ebonsierten Hölzern und Elfenbeinintarsien unter Verwendung von Lapislazuli und Porphyr. Der zweiteilige Aufbau zeigt sich im Unterteil zweitürig, über geradem, gekehltem Gesims, mit Stollenfüßen, über den Türen ein durchgehender Schub, die Türen von intarsierten Lisenen flankiert. Der leicht eingezogene Aufsatz wandseitig durch eine Rückwandfläche, an der Front durch zwei gedrehte Balustersäulchen sowie durch zwei silbermetallene Sphingen getragen. Der Kabinettaufsatz dreitürig, die Mitteltüre über das Gesims rundbogig hochziehend, von einem profilierten Rundbogen überfangen, bekrönt durch einen kleinen Figurensockel mit darauf stehender, geschnitzter Elfenbeinfigur einer nackten, weiblichen Gestalt der Psyche, an eine gedrehte Säule gelehnt, Öl in eine Öllampe gießend. Oberhalb der seitlichen Türen eine Galerie, die Baluster in Elfenbein gedreht, an den Ecken metallene Greifenköpfe, die Ecken besetzt mit gedrehten Vasen in Ebenholz und Elfenbein. Die Dekoration der Türen in Elfenbeinintarsien, in den unteren Türen jeweils hochovale Rahmung in rechteckigem Arabeskenfeld, in den Ovalfeldern allegorische, weibliche Gestalten der Malerei mit Palmette und Malstock sowie Fortuna mit Zepter und Füllhorn. In den Arabeskendekorationen dunkle Ranken in Ebenholz zwischen Puttenfiguren auf hellem Elfenbeingrund. Die großen Bildfelder von Rahmen bildenden Fadeneinlagen in Ebenholz eingefasst, die Lisenen entsprechend dekoriert, im Unterteil schwarzfigurig auf Elfenbeingrund, im Aufsatz in Elfenbein auf schwarzem Grund. Die Mitteltüre im Aufsatz zeigt ebenfalls eine in Elfenbein intarsierte, allegorische Gestalt mit Lorbeerkranz, Stab und Schriftrolle, wohl Allegorie der Wissenschaft, umspielt von seitlichen, schlanken Säulchen mit halbrund gewölbtem, bekrönendem Bogen, getragen von weiblichen Hermenfiguren, der Bogen bekrönt von einem kleinen Sockel mit dem Amorknaben mit seinem Bogen, seitlich Groteskenfiguren und Paradiesvögel. Unterhalb der Standfigur ein Medaillon mit einem Jünglingsportrait mit Kappe nach links, darunter Schleife und Blattwerk. In den seitlichen Türen entsprechende Groteskendekoration in Elfenbein auf schwarzem Grund mit Portraitmedaillons, Greifenfiguren, Harpyien und Sphingen im ägyptisierenden Stil, im Oberteil Amoretten, die ein Schild tragen. Die Schübe und Zwischengesimse entsprechend dekoriert. Bekrönung der vier, die Türen flankierenden Lisenen durch eingelegte, quadratische Platten in Lapislazuli, entsprechende Lapislazuli Verwendung am unteren Schub sowie an den Zugknäufen der oberen, kleinen Schubladen. Im Inneren des Tabernakels sechs übereinanderliegende Schübe, flankiert von zwei Säulenpaaren in rotem, weiß gesprenkeltem Porphyr, Kapitelle und Basen in Bronze vergoldet, die Schübefronten ebenfalls in hochpoliertem Porphyr. Zieht man den unteren Schub heraus, so wird ein Schiebemechanismus frei, der mit der Frontprofilleiste heraus zu ziehen ist und in einer liegenden, ebonisierten Platte mit seitlicher Elfenbeineinlage die vertieft eingelassene Bronzemedaille der Weltausstellung enthält. Die Medaille (Durchmesser: 9 cm) zeigt an der Vorderseite eine allegorische Figurengruppe von Wissenschaft, Kunsthandwerk, Künsten und Handwerk sowie Garten- und Ackerbau, im Zentrum die Göttin Pharma mit zwei Lorbeerkränzen vor dem Hintergrund des Weltausstellungsgebäudes. An der Rückseite aufgerollter Plan desselben Gebäudes mit entsprechenden Beschriftungen. Die Medaille signiert „C. Udine“. Die Türinnenseiten Ebenholz furniert und poliert, das Schubinnere jeweils ebonisiert. Das Möbel in diesem Detailreichtum äußerst selten, im Entwurf von künstlerischer Ausführung hochrangig. In originalem, gutem Zustand belassen, ohne merkliche Besch. (851296)


An Important Renaissance Style Cabinet by Fernando Pogliani for the 1878 World Exhibition
Height: 246 cm.
Width: 128 cm.
Depth: 51 cm.
Signed with the oval Fernando Pogliani stamp „Ferd. Pogliani/ ebenista/ Milano.“
Completed in 1878.

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