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742
Otto Dix,
1891 Gera - 1969 Singen,
Bedeutender Maler des deutschen expressiven Realismus
PORTRAIT VON BRUNO ALEXANDER ROSCHER Öl auf Malkarton.
67 x 50,5 cm.
Links unten signiert “Dix 1915”.
Prix de catalogue € 75.000 - 100.000
Prix de catalogue€ 75.000 - 100.000
$ 81,000 - 108,000
£ 67,500 - 90,000
元 586,500 - 782,000
₽ 7,461,750 - 9,949,000
Brustbild nach links, der Dargestellte blickt nach rechts oben. Dix hat dem Gesichtsausdruck eine bewegende Nachdenklichkeit verliehen, in der wohl auch die Situation um 1915 ausgedrückt ist. In grauer Artillerie-Felduniform des ersten Weltkrieges: Waffenrock des Feldartillerie-Regiments Nr. 12, Stab I. und II., 2. Abteilung, Dresden N15. Feldgrau, mit ponceau-roten Vorstößen, der Klappkragen mit schwarzem Vorstoß, die Knöpfe matt mit Krone. Tressen golden und glatt, die Schulterklappen mit weißem Vorstoß, darauf in Rot gestickt der gekrönte Namenszug “FAR” (Friedrich August Rex), darunter eine flammende Granate. Am Kragen als Auszeichnung die sächsischen Sergeantenknöpfe, an der rechten Schulter das Schießabzeichen Erster Klasse für die Artillerie. Die wollene Fangschnur mit silberner Granate, an der Ordensschnalle die Dienstauszeichnung des Königreiches Sachsen Dritter Klasse für neun Dienstjahre, an zweiter Stelle die Dienstauszeichnung Zweiter Klasse für zwölf Dienstjahre, vergoldet. Die Auszeichnungen wurden von König Friedrich August III. am 6.9.1913 gestiftet.
Anmerkung:
Bruno Alexander Roscher wurde am 4.8.1867 in Groß-Borthen geboren, starb am 25.11.1946 in Dresden. Lebenslauf und -daten des Dargestellten waren zum Zeitpunkt der Ausstellung des Gemäldes noch nicht bekannt, können hier aber erstmals aufgeführt werden: Roscher war verheiratet mit Anna Marie Hietzschold, 1877 - 1945, Dresden. Von 1898 bis 1916 war er “Stadt-Gendarm” in Dresden, später, 1915, Rekrutenausbilder für Maschinengewehre und Artillerie, dann Wachtmeister des Königlich-Sächsischen Artillerie-Regiments Nr. 12, ferner Polizeihauptwachtmeister, Polizeikommissar, Polizeiinspektor, schließlich gemäß der Sterbeurkunde “Rentner”. Expertise: Dem Gemälde beigelegt ist ein Gutachten von Dr. Rainer Beck, Dresden, vom 9.7.1999. Im Gutachten werden alle für ein Bild dieses Ranges erforderlichen Kriterien untersucht und eindeutig als dem Künstler zuzuweisend erkannt. Das Gutachten wurde erstellt, da das Gemälde zur Zeit der Berliner Ausstellung 1991 noch nicht im Werkverzeichnis von Fritz Löffler enthalten war und enthält die Bemerkung: “somit kann festgestellt werden, dass das vorliegende Werk durch sein frühes Entstehungsdatum das erste im Oeuvre von Otto Dix ist, das sämtliche Merkmale der pointiert-veristischen Malweise der 20er Jahre aufweist. Insofern nimmt es als das erste bekannte realistische Portrait eine hervorragende Stellung im Gesamtwerk ein”. Im Gutachten wird auch zur Entstehung des Bildes Stellung genommen: Roscher selbst war nach Auskunft des Stuttgarter/ Berliner Katalogs “Rekrutenausbilder für Maschinengewehr und Artillerie” in Dresden. Dix wurde im Nachbarregiment ausgebildet und Roscher ließ sich von ihm portraitieren. Als “Bezahlung” erhielt Dix drei Tage Sonderurlaub. Ferner die Bemerkung “Das vorliegende Gemälde wird von mir in die Neuauflage des Werkverzeichnisses der Gemälde von Otto Dix aufgenommen”. Dem Gemälde können Unterlagen aus dem Stammbuch des Dargestellten in Fotokopie beigegeben werden.
Literatur:
Das Gemälde ist aufgeführt und ganzseitig abgebildet im Ausstellungskatalog der Ausstellung: Otto Dix - zum 100. Geburtstag, 1891 - 1991, Galerie der Stadt Stuttgart, Nationalgalerie, Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz Berlin, 1991. Abbildung S. 61, Katalogbeschreibung S. 340. Ausstellung in Stuttgart vom 4.9. - 3.11.1991, in Berlin vom 23.11.1991 - 16.2.1992. Weiterhin Ausstellung in Gera. (7607818)
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