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Große Prunk-Kratervase, bemalt von Johann Claudius Herr

Wohl Wiener Porzellan, Kratervase sich nach oben weitend, mit weiter, randgewölbter Öffnung und seitlich hochziehenden, kurzen Amphorenhenkeln. Eingezogener Rundfuß, auf mitgearbeitetem, quadratischem Fußsockel. Wandung mit Goldfond, florale und ornamentale Goldradierungen, an Vorder- und Rückseite achteckige Reserven, mit feiner, polychrome Bemalung. An der Vorderseite das Motiv des Zentaurs Chiron, der Achilles das Bogenschießen lehrt. An der Rückseite Nessos, der mit Deïaneira, der Gattin des Herkules, flieht, im Hintergrund ist Herkules mit Bogen zu sehen. Einige kleine Goldabriebe.

Anmerkung I:
Der Porzellanmaler Johann Claudius Herr arbeitete für die Wiener Manufaktur und entstammte einer Porzellanmalerfamilie. Seit 1793 war er Schüler der Akademie in Wien und zählte bald zu den besten Malern der Manufaktur, der er bis 1838 angehörte. Anfangs nur mit Miniaturbildern beschäftigt, widmete er sich ab 1816 auch größeren Porzellan-Gemäldedarstellungen. Seine Arbeiten wurden von Kaiser Franz für Geschenkzwecke geschätzt.

Anmerkung II:
Die Darstellung von Chiron und Achilles auf der Vorderseite nach einem Gemälde von Jean-Baptiste Régnault, 1754 - 1829, die Darstellung der Deïaneira nach einem Gemälde von Guido Reni, 1575 - 1642. Beide Bilder befinden sich im Louvre. (751441)

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