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Deutscher Maler um 1500

Beidseitig bemalter Flügel eines verschollenen Altars, auf dessen Außenseite Jesus in Mitten seiner Jünger beim letzten Abendmahl sitzt. Das Gemälde weist deutsche und niederländische Einflüsse auf. So lehnt es sich in der Komposition an Albrecht Dürers “Letztes Abendmahl“ aus der großen Passion von 1510 an. Es finden sich bei beiden wieder Johannes, der Liebingsjünger Christi, von diesem umarmt, die linke Gruppe sowie der stehende Apostel, der seinen Wein eingießt. Das Interior - der glänzende Leuchter, der Kamin mit dem Kerzenhalter, der braun-weiß gemusterte Boden, auf dem zwei Hunde spielen - wird teilweise der niederländischen Malerei eines Dirck Bout oder des Meisters von Flemalle entlehnt. Auf der Innenseite des Flügels findet sich die Einsetzung des letzten Abendmahls als Sakrament in Verbindung mit dem Hl. Gregor. Dieser kniet vor dem Altar, flankiert von zwei Priestern, von denen der linke die Attribute des Heiligen, die Tiara und den Kreuzstab, hält. Der Heilige selbst ist in einen kostbar verzierten Pluvial aus Brokat mit der Gestalt des Gekreuzigten auf dem Rücken gekleidet. Auf dem Altar, dessen Rückwand Szenen aus dem Leben Mariens aufgreift, steht Christus als Schmerzensmann, ganzfigurig, mit offenen Augen und allen Wundmalen. Engel halten hinter ihm ein weißes Tuch und vor ihm ein brokatbesticktes Ehrentuch. Aus einer Seitenwunde spritzt Blut, in den zu seinen Füßen bereitstehenden Kelch. “Das ist mein Blut des Bundes, das vergossen wird für viele“ (Mk 14, 22-25). Das Tafelbild ist schwarz-gold gerahmt. Die Außenseite weist einen Riss auf.

Öl/Holz. 138 x 63 cm.
Deutschland um 1500.
(590536)

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