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Christuskorpus von Guggenbichler

Johann Meinrad Guggenbichler, Ried 1649-1723, Meister von Mondsee genannt, Schöpfer bedeutender Bildwerke in der Kollegienkirche in Salzburg, der Pfarrkirche in Lochen oder in Irrsdort, St. Wolfgang. Der Korpus - ohne Kreuz - in ruhiger Gesamterscheinung, mit geneigtem Haupt, leicht gedrehtem Oberkörper und parallel nebeneinandergelegten Knien, im Dreinageltypus gefertigt. Das schlanke Gesicht mit hoher, freier Stirne, das Haar fällt links in einer Locke in beruhigter Bewegung herab und lockt unten ein, bewusst ist die Gestaltung der Bartlocken in Formentsprechung gestaltet. Die Augenlider geschlossen, mit leicht hochgezogenen Brauen wird ein überlegen-intelligenter Ausdruck erzielt. Realistisch und markant geschnitzt das gerinnende Blut der Seitenwunde. Das vergoldete Lendentuch an der Hüfte gebunden, fällt links in einem längeren Parallelfaltenwurf herab, um sich unten noch einmal leicht zu öffnen. Die schlanke Körpergestalt greift - wie in der Zeit um 1700 üblich - auf die geistige Verinnerlichung gotischer Schnitzkunst zurück. Dem Schnitzwerk ist eine Expertise von Dr. H. Achleitner, Ried i. Innkreis, vom 5. 10. 2001 beigegeben, die das Werk in die Spätphase des Meisters stellt und um 1710 datiert. H.: 99 cm. B.: 80 cm. Anfang 18. Jahrhundert Literatur: Heinrich Decker, Meinrad Guggenbichler, Wien 1949 (Abb. 52, 70) Brigitte Heinzl, Johann Meinrad Guggenbichler (1649-1723) - Der Bildhauer des Stiftes Mondsee, Passau 1999, Abb. S.11, 14, 43, 83. (360755)

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