1677
Äusserst fein gegossene, ziselierte und polierte Bronzegruppe:

"Nessus raubt Dejanira" Die Bronzeplastik schildert in bewegter und ausdrucksvoller Darstellung die antike Sage des bärtigen Centauren Nessus, der im Begriff ist, Dejanira, die Gemahlin des Halbgottes Herkules zu rauben. Der Centaur, Mischwesen der antiken Mythologie aus Mensch und Pferd, ist in dem dramatischen Augenblick dargestellt, in dem er die nackte Frauengestalt mit beiden Armen festhält, die sich heftig gegen ihn wehrt. Der Pferdeleib steigt vorne hoch und sprengt mit angezogenen Vorderbeinen davon. Seit der Antike ist dieses Thema auch in der Skulptur immer wieder aufgegriffen worden. Stets war dabei dem Künstler wie dem Auftraggeber auch der Sinn der griechischen Sage geläufig. Es ist das immer wiederkehrende Spiel von Tat und Folge. Denn nach der antiken Sagenschilderung (Ovid, Metamorphosen, 9. Buch) wurde Nessus nach dieser Tat von Herakles durch einen Pfeil getötet. Herkules wiederum aber ging an Nessus´ Rache zugrunde, weil dieser sein blutbeflecktes Gewand als "Mittel, das die Liebe weckt", sterbend an Dejanira übergab. Sein Blut aber war ja vom Pfeil des Herkules bereits vergiftet. Dejanira tötete also damit unwissend ihren Gemahl. Entsprechend der Dramatik dieser Sage sind die Körper spannungsvoll wiedergegeben, die Körperglieder in bewegter Geste. Das kraftvolle, vom starkem Nacken gesenkte Gesicht des Bärtigen, wie der Entsetzensausdruck der Entführten weisen auf die hohe Sensibilität des Künstlers. Die Dramatik der Situationsgeschichte kommt auch im Detail zum Ausdruck: der Pferdeschweif in aufgelöster Bewegung, die hervortretenden Adern am Bauch des Centauren, sein herabhängendes Kleid ("Nessushemd") flattert im Schatten unter dem hochsteigenden Pferdeleib.

Prix de catalogue € seen: Vgl. Rudolfs II. vo Prix de catalogue€ seen: Vgl. Rudolfs II. vo  $ 0
£ 0
元 0
₽ 0