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Große vergoldete Turmmonstranz in
gotischem Stil

Imposanter, vergoldeter Aufbau, der Fuß im Sechspass erhebt sich mit einem ebenfalls sechsseitigen Schaft mit geometrisch gestaltetem Nodus. Darüber ein hoher Aufbau in Form eines Wimpergs, durchbrochen gestaltet, mit gebündelten Säulen, Giebeln und Fialen. Der Aufbau bekrönt mit einem Kreuz mit plastisch gearbeitetem Corpus. Die untere Mittelpartie nimmt das Schauglas für die Hostie auf, getragen von einem knienden Engel. Seitlich Heiligenfiguren unter Baldachinen: Paulus, Maria, Joseph und Petrus. Darüber, ebenfalls unter einem Baldachin: Gottvater, im folgenden Geschoß die Heiliggeisttaube, womit der obere Aufbauteil als Gnadenstuhl zu sehen ist.
Die Detailausführung in feiner Schmiedearbeit, der Fuß fein getreppt, in den sechs Segmentfeldern blau emaillierte vertiefte Kartuschen, belegt mit vergoldeten Reliefs mit Darstellungen von Jesus im Strahlenkranz sowie den Symbolen der Evangelisten.
Laut Vorbesitzer-Tradition eine Kölner Arbeit. Dergleichen neogotische Kirchenausstattungen stehen im Zusammenhang mit dem im 19. Jahrhundert neu aufgekommenen Interesse an der Gotik, aber auch an der Fertigstellung der seit dem 16. Jahrhundert unterbrochenen Bautätigkeit gotischer Dome, wie des Ulmer Münsters oder des Kölner Domes, dessen Türme erst 1880 vollendet werden konnten. A.R. (13714610) (11)

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