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Jacques Beernaert,
tätig um 1730, Ypern – Brügge, zug.

Unabhängig von der Zuweisung an den Maler sind die beiden Gemälde von hoher Qualität und enormer historischer, auch militärgeschichtlicher Bedeutung. Gezeigt wird der Verlauf einer Stadteroberung in zwei Bildern:
Belagerung und Vorbereitung zum Ansturm. Hier liegt die befestigte Stadt leicht erhöht in der Ferne, die Infanterie hat sich bereits davor formiert. Im Vordergrund stehen hochrangige Feldherren in Beratung zusammen, umgeben von Offizieren und Soldaten sowie vorrückende Kavallerie. Das Kriegszelt rechts trägt das Hoheitszeichen Frankreichs mit goldenen Bourbonenlilien im gekröntem Wappen. Das Gegenstück zeigt die fortgeschrittenen Kampfhandlungen. In die Festungsmauer ist bereits eine Bresche geschlagen. Hier rückt das Heer ein, die Feldherren und Offiziere zu Pferd warten zum Nachrücken.
Realistisch dokumentieren die Bilder auch die Nebenschauplätze. Ein Verwundeter wird weggetragen, ein Sterbender von einem Mönchspriester gesegnet. Unter einem Zelt links liegen Verwundete, daneben Ärzte, die dabei sind, die Wunden mit Brandeisen auszubrennen.
Alle diese und weitere Einzelheiten zeigen den Maler als genauen Kriegsbeobachter.
Bei der Suche nach dem Künstler wurde der Name Jaques Bernaert genannt. Ein Jacques Beernaert findet sich in der Literatur als in Ypern gebürtig. Er war bis 1730 in seiner Vaterstadt Ypern tätig, zog dann jedoch nach Brügge, wo sich ein Dreifaltigkeits-Gemälde in der Frauenkirche befindet.
Wahrscheinlich ist also, dass es sich hier um die Eroberung der Stadt Ypern handelt, die Vaterstadt des Malers, der nach der Stadtzerstörung nach Brügge ausweichen musste.
Andererseits ist in der Malerei eine Verwandtschaft mit dem französischen Künstler Pierre Denis Martin (1663-1742) zu sehen.

Literatur:
Thieme-Becker, Bd. 3, S. 170. (1341633) (1) (11)



Jacques Beernaert,
active ca. 1730, Ypres - Bruges, attributed

A pair of paintings.
SIEGE OF A CITY (YPRES) BY FRENCH TROOPS
and
STORMING OF A CITY

Oil on canvas.
64 x 81 cm.
One painting signed left on ruin of building.
ca. 1730.

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