1318
Peter Paul Rubens,
1577 Siegen – 1640 Amsterdam,
Kreis/ Nachfolge

In leicht hügeliger Flusslandschaft die vor einer Basis mit zwei mächtigen, gedrehten Säulen stehende heilige Katharina. Sie trägt ein bodenlanges weißes Kleid, dazu einen goldenen, randbestickten Umhang und hält in ihrer rechten Hand einen Palmzweig und in ihrer Linken ein großes Schwert, als Zeichen ihres erlittenen Martyriums. Ein weiteres ihr zugeordnetes Attribut ist ein an die Säulengruppe gelehntes großes Rad mit Stacheln. Sie sollte gegenüber Kaiser Maxentius ihren Christenglauben abschwören, als sie dem nicht folgte, wurde sie zunächst gerädert und dann enthauptet. Auf dem Gemälde ist ihr Haupt zudem mit einem strahlenden Nimbus umgeben. Im Himmel sind zwei Putti mit Flügeln zu erkennen, von denen einer einen Lorbeerkranz mit Blüten hält und der andere Blüten herabwirft, die vor der Heiligen am Boden liegen. Auf der rechten Bildseite eine typisch flämische Landschaft mit einem See, Pflanzen und Blumen. Feine harmonische Malerei in zurückhaltender Farbgebung mit vielen Details: So sind im Fluss weiße Seerosen und am Ufer blaue Wasserlilien ebenso zu erkennen wie ein kleines Vogelpaar im Himmel. Kleine Retuschen.

Anmerkung 1:
Die gezeigten Säulen und ein goldener Umhang lassen sich auf einem Werk von Rubens mit dem Kopf des Cyrus vor der Königin Tomyris wiederfinden, das in Antwerpen am 22.11.2004 auf einer Auktion angeboten wurde.

Anmerkung 2:
Bei der Darstellung handelt es sich um eine klare Ableitung von dem Druck „Sancta Catherina Virgo et Martyr“ von Bolswert Schelte Adamsz (1581-1659), der seinerseits auf ein unbekanntes, vermutlich verlorenes Gemälde von Rubens zurückgeht, bei dem es sich wahrscheinlich um eine adapierte Kopie der Heiligenfigur auf der Rückseite der rechten Seitentafel aus dem Triytychon von Rubens „Die Kreuzerhöhung“ in der Kathedrale von Antwerpen handelt. (1300351) (4) (18)

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