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Paul Bril,
um 1553/54 Breda – 1626 Rom, zug.

Vielfalt von Landschaftseindrücken in einem einzigen Bild zu vereinen, gehört zu den typischen Merkmalen des Malers Paul Bril, der schon 1582 nach Rom zog. Trotz der Einflüsse der italienischen Malerei behielt er allerdings die Effekte der ins helle Türkis-Grün getauchten Landschaftshintergründe bei, wie sie seit Brueghel gängig waren. In geschickter Weise ist auch dieses Gemälde durch eine fantasievolle Aufteilung in unterschiedliche Sichtbereiche gekennzeichnet. Dreifach zeigt sich die Komposition gegliedert: auf einem verschatteten baumbestandenen Hügel erheben sich ländliche Giebelgebäude, während die seitlichen landschaftlichen Ausblicke in hellem Licht erscheinen. Links ein schmaler, sonnig beschienener, von Häusern gesäumter Weg mit einem Eselreiter, rechts der Blick in eine breite, in blauer Luftperspektive nach unten ziehende Schlucht, eingefasst von Felsgestein mit darauf sich erhebender verfallener Architektur, aber auch mit nach unten ziehenden Jägern. Eine marode gebogene Holzbrücke schwingt über einen Gebirgsbachlauf hinweg. Die Staffage zeigt links unten einen am Hügel rastenden Hirten zwischen seinen weidenden Schafen, im Gespräch mit einer Frau, die eine Spinnwirtel hält. Diese Vielfalt der landschaftlichen Aspekte, aber auch der gezielt unterschiedlichen Beleuchtungseffekte vermitteln dem Bild die Wirkung hoher Lebendigkeit. Dabei lassen sich feine Unterschiede der Lichtgebung beobachten: Während rechts im Bild eine morgendliche Kühle vorherrscht, zeigt sich der Himmel links oben in Morgenröte. Es entbehrt nicht einer gewissen Raffinesse, dass der Maler links im Vordergrund die so eng nebeneinander positionierten Staffagefiguren so unterschiedlich beleuchtet zeigt, ein Kunstgriff, der auch in den weiteren Bildpartien zu sehen ist.
Bril hatte schon zu Lebzeiten, vor allem in Rom, viele Maler beeinflusst, wie etwa den Niederländer Cornelis van Poelenburgh (1586-1667), oder den Frankfurter Adam Elsheimer (1574/78-1610/20).   A.R. (1290669) (1) (11)


Paul Bril,
ca. 1553/54 Breda – 1626 Rome, attributed
ANIMATED LANDSCAPE WITH SHADOWY HILL AND SHEPHERDSOil on canvas. Relined with wax.
66.5 x 96 cm.

Combining a variety of landscape impressions in a single picture is one of the typical characteristics of the painter Paul Bril, who moved to Rome as early as 1582.

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