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Joannes Felpacher,
tätig ca. 1629 – 1649, Nachfolge des

Nach dem römischen Gelehrten Plinius d. Ä. hatte Alexander veranlasst, dass eine von ihm ganz besonders geliebte Nebenfrau namens Campaspe wegen ihrer bewunderungswürdigen Gestalt von Apelles nackt gemalt werde. Als Alexander beobachtete, dass dieser, indem er gehorchte, selbst in Liebe entbrannte, gab er sie ihm zum Geschenk.
Gezeigt wird hier die Szenerie, die sich auf die genannte Geschichte bezieht: zu sehen die große Werkstatt des Künstlers mit zahlreichen Skulpturen und bereits fertig gestellten Gemälden. Atelierdarstellungen mit zahlreichen Gemälden gehörten zur alten flämischen Tradition.
Der Maler sitzt vor seiner Staffelei beim Malen, neben ihm in leuchtend roter Renaissance-Kleidung sein Auftraggeber, der kritisch auf das fertig zu stellende Gemälde schaut. Rechtsseitig auf einem großen weißen Laken eines Bettes liegend die nackte Schönheit; eine Dienerin drapiert das Laken. Hinter der Staffelei ist der nackte Amor zu erkennen, der seinen Liebesbogen angespannt hat und auf den Maler zielt. In der Mitte des Vordergrundes zudem ein kleiner Affe an einer Kugel hängend und ein Hund zu erkennen. Feine Malerei mit vielen Details, dabei bilden die Farben Rot und Weiß einen starken Kontrast. Wenige Retuschen.


Anmerkung:
Den antiken literarischen Quellen zufolge war Apelles der bedeutendste Maler des Altertums. Er lebte in der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts v. Chr. und war der bevorzugte Maler Alexanders des Großen, der bestimmte, dass nur Apelles Portraits von ihm anfertigen durfte. Diese Wertschätzung durch den Herrscher machte den Maler seit der Renaissance zum prädestinierten Vorbild der Künstler, die ihre Rolle in der Gesellschaft legitimieren wollten.
Die Anekdote von Apelles und Campaspe wird häufig zitiert und dargestellt, da sie die große Anerkennung eines Herrschers für seinen Hofmaler zeigt, dessen künstlerische Fähigkeiten hochgeschätzt sind, und der deshalb eine bedeutende gesellschaftliche Stellung hat.

Das Original-Gemälde von Joannes Felpacher, Öl auf Leinwand, 108 x 153 cm, befindet sich in der Eremitage, St. Petersburg. (1300232) (18)

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