500
Claude Lorrain,
auch „Claude Gel(l)ée“,
1600 Chamagne – 1682 Rom, zug.

Weite arkadische Landschaft im stimmungsvollen, warmen gelblichen Licht eines sommerlichen Spätnachmittags. Ein Fluss, der zwei Brücken passiert, teilt die Landschaft: auf der rechten vorderen Uferseite die Heilige Familie mit der sitzenden Maria in blauem Gewand, in ihrem Schoß den in weißes Laken gekleideten Jesusknaben haltend. Ein Engel mit großen weißen Flügeln, halb kniend neben ihr, überreicht gerade eine kleine Schale mit Früchten. Hinter ihnen steht Josef mit grauem Bart, einen langen Stock haltend. Zudem sind der grasende Esel und einige Ziegen erkennbar. Links überquert gerade ein Mann mit seinen Hunden eine niedrige steinerne Brücke, die zu den Ruinen einen Tempels mit vier korinthischen Säulen führt. Auf der linken Uferseite sind neben einem großen prachtvollen Baum zudem einige Figuren mit zwei Kamelen und ein Hirtenpaar mit ihren Kühen und Rindern beim Durchschreiten des Flusses zu erkennen. Im Hintergrund eine weitere hohe Brücke, eine Pyramide, die auf Ägypten verweist, sowie ein Gebirgszug unter hohem Himmel im sommerlichen Licht. Teils restauriert.

Anmerkung:
Smith berichtet von einer ähnlichen Darstellung, jedoch mit einem Wanderer auf der rechten Bildseite, die sich in der Eremitage befindet; ein Duplikat kleineren Formates soll zudem 1675 von Lorrain gemalt worden sein. Röthlisberger zeigt eine fast identische Bildkomposition, bei der die Heilige Familie jedoch mehr in die Mitte des Vordergrundes gerückt ist. Fast identisch ist auch das Werk von Lorrain von 1661 in der Eremitage, 113 x 156,5 cm, das im Katalog von New Haven abgebildet ist.

Literatur:
John Smith, A catalogue raisonné of the works of the most eminent Dutch, Flemish, and French Painters, London 1835, S. 276 & 277, Nr. 154.
Marcel Röthlisberger, L’opera completa di Claude Lorrain, Mailand 1975, Nr. 263, 264, 229, Abb. 224.
Claude Lorrain. The paintings, Volume I: Critical Catalogue, Yale University Press: New Haven 1961, S. 361-365, Abb. 258. (1280091) (18)

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.