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Museale Schnitzfigur des 14. Jahrhunderts
einer Madonna mit Kind

Vollplastisch in Nussholz geschnitzt. Die Madonna sitzend auf einer Thronbank wiedergegeben in gegürtetem Kleid und darüberliegendem langen bis zum Boden herabziehenden Mantel. Der Oberkörper nach links geneigt, das Haupt wiederum leicht nach rechts, sodass sich insgesamt eine S-bogige Körperhaltung ergibt, die für den Stil der Zeit als typisch zu nennen ist. Das Jesuskind ist stehend gezeigt, vom linken Arm der Maria umfangen, wobei die Finger elegant das Kleid unterhalb des nackten Oberkörpers des Kindes halten. Das Kind steht mit dem linken Fuß noch auf der Sitzfläche der Bank, der rechte Fuß scheint auf dem Knie der Maria aufzustehen, mit unter dem Saum vortretenden Zehen. Auch die figürliche Haltung des Kindes weist eine leichte Biegung nach rechts auf, das Gesicht dagegen nach halb links gewendet mit Blick in die Ferne. Das rechte Händchen zum Segensgestus erhoben mit einem auffallend erhobenen Zeigefinger. Ähnlich fein beobachtet, ist die rechte Hand der Maria nach vorne gerichtet, die Finger eingebogen, wobei hier anzunehmen ist, dass sich in der Hand ehemals ein Gegenstand wie etwa ein Apfel oder eine Birne befand. Das jugendlich wiedergegebene Gesicht der Maria mit weit geöffneten Augen und leicht lächelndem Mund ist von seitlich herabziehenden welligen Haaren gerahmt mit betontem Mittelscheitel. Seitlich der Sitzposition ziehen die Gewandfalten zum Sockel herab. Der Stoffsaum übereinander gelappt. Zwischen den Knien eine schlanke spitz zulaufende Schüsselfalte. Die Schnitzgruppe ist hinten abgeflacht, der sechskantige Sockel mit Boden- und Deckprofil gearbeitet. In einigen der tiefen Unterschneidungen sind noch Kreidereste erkennbar, die zeigen, dass die Figurengruppe ehemals gefasst war. Dies geht auch aus dem Verlauf einiger Wurmgänge hervor.
Der Schnitzfigur ist eine Dokumentation in Kopie beigegeben mit italienischem Text eines Kataloges, in dem die Figur mit vier weiteren Beispielen verglichen wird. So etwa mit einer bei Sotheby‘s versteigerten Gruppe einer Kölner Schnitzfigur, des weiteren einer ebenfalls aus Köln stammenden Gruppe im Schnütgen Museum, ferner einem Exemplar aus dem Germanischen Nationalmuseum Nürnberg sowie aus dem Liebieghaus Frankfurt. Der Vergleich mit den genannten Beispielen lässt in überzeugender Weise eine Datierung des hier vorliegenden Werkes um 1340/ 50 zu.

Provenienz:
Bedeutende Privatsammlung. (1110805) (11)


Carved, 14th century figural group of Madonna and Child of museum quality
Height: 32.5 cm.
Width: 15 cm.
Cologne, 1340/50.

Three-dimensional walnut carving. The Virgin is seated on a bench-like throne. The figural group was originally polychrome, as gesso remains are still visible in some of the deep cuts. This can also be gathered from the course of some of the woodworm holes. A copy of a report regarding this carving is enclosed with a catalogue text in Italian comparing the sculpture for sale in this lot with four other examples, such as a Cologne figural group sold at Sotheby’s, a further example also from Cologne, one held at the Germanische Nationalmuseum in Nuremberg and the fourth at the Liebighaus in Frankfurt. The comparison with these examples allows dating the present sculpture convincingly to ca. 1340/50.

Provenance:
Important private collection.

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.