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Museales Prozessionskreuz

Ehemals Vortragekreuz auf hoher Stange, später durch schwere Bleifüllung des vergoldeten Sockels als Stellkreuz verwendet. Der Aufbaukern in massivem Nussholz, allseitig verkleidet durch getriebenes vergoldetes und versilbertes Kupferblech. An Vorder- und Rückseite gleichermaßen reich ausgeführt. Die Vierkantbalken an den Ecken eingefasst durch glatte feuervergoldete Eckbänderungen. Die Balkenenden besetzt mit im Vierpass gerahmten Hochreliefs, darin die Büsten der vier Evangelisten: zuoberst Markus mit dem Löwen, links Johannes mit dem Adler, rechts Lukas mit dem Stier sowie unten Matthäus mit dem Engel. Der Flächengrund von Kreuz und den Vierpässen einheitlich in Form von symmetrischen Blattarabesken im Flachrelief dekoriert. Der Corpus Christi vollplastisch gegossen im Dreinageltypus mit betont nach links hängendem Haupt. An der Rückseite im Zentrum eine ebenfalls vollplastisch gegossene Figur der Maria auf einem Sockel mit vier Engelsköpfen stehend. In den seitlichen und im unteren Kreuzbalkenende die drei Marien, zuunterst Maria Magdalena die Büßerin mit vor der Brust überkreuzten Händen. Im oberen Vierpass Gottvaterfigur. Der Sockel ebenfalls feuervergoldet in Form einer großen gequetschten Kugel mit umziehenden Akkanthus-Hängeblättern, im unteren Teil godroniert, dazwischen umlaufendes Flechtbandornament. Überhalb der Kugel glockenförmiger Halbnodus in floraler Relieftreibarbeit. Als weiteren Schmuck sind an den Vierpässen jeweils vergoldete Kugeln angesetzt. Der Stil der plastischen Arbeiten sowie die überaus reiche Dekoration lässt die Herkunft aus Venedig als sicher gelten. Dies bestätigt sich auch dadurch, dass der Evangelist Markus zuoberst auf dem Kreuzbalken erscheint. Die Sockelkugel wohl erst später nach Neuverwendung des Kreuzes als Altarstellkreuz mit Blei ausgegossen. Rest. und erg. Einige der hohlgetriebenen Reliefbüsten und Kugeldekorationen altersbedingt etwas eingedrückt. (1082435) (11)


Processional cross of museum quality
Height: 65 cm.
Width: 37 cm.
Venice, 16th/ 17th century.

Formerly mounted as a processional cross on a long staff and later used as an altar cross by infilling the gilt base with heavy lead.
The cross' core is made of solid walnut and covered all around with chased gilt and silvered copper sheet. The infilling with lead was probably carried out after the cross' conversion into an altar cross. Some of the repoussé relief busts and decorations on the sphere are indented, consistent with the object's age.

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