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Niccolò Frangipane,
zug.
Zwischen Venedig und der Emilia Romagna
1563 und 1597 nachweisbar.

Die Biographie von Niccolò Frangipane ist auch heute noch lückenhaft. Wir wissen, dass der Maler 1563 in Venedig lebte und arbeitete. Das älteste von ihm 1572 signierte und datierte Werk ist der „Cristo portacroce“ im Museo Civico in Udine. 1593 wird Frangipane im Verzeichnis der venezianischen Maler erwähnt und 1597 malte er den „Herbst“, der ebenfalls im Museo Civico in Udine zu sehen ist. Auch wenn die wenigen datierbaren Werke von Frangipane fast alle religiösen oder kirchlichen Inhalts sind, ist er vor allem für seine weltlichen Bilder bekannt geworden. Seine Spezialität waren satirischgroteske Darstellungen, die oftmals allegorisch oder auch explizit erotisch waren. In diesen originellen Werken seines Schaffens erkennt man deutlich den Einfluss von Giorgione und dem frühen Tizian, aber auch der nordeuropäischen Malerei jener Zeit. All diesen Merkmalen gibt Frangipane nun etwas Komisches, ja fast alltäglich Volkstümliches, so dass man fast an Maler wie Vincenzo Campi oder Bartolomeo Passerotti denken möchte. Das vorliegende Werk ähnelt einigen der Hand Frangipanes sicher zuzuschreibenden Werken, dafür spricht sowohl die an Giorgione erinnernde Musikszene als auch die Machart. Letztere verweist auf die verlorengegangenen „Allegoria della vita familiare“ (abgebildet in Meijer 1972, S. 255) und an die „Satira dell'esecuzione di un madrigale“ (Belgien, Privatbesitz, ebenda, S. 269). Insgesamt besticht das Gemälde durch seine kontrastreiche Farbgebung, seine fantasievolle Ausgestaltung, seine kunstvolle Landschaft und seine gefällig pastorale Stimmung.

Literatur:
Vgl. B. W. Meijer, Niccolò Frangipane, in: Saggi e Memorie di Storia dell'Arte, 8, 1972, S. 153-278. (1011292) (21)


Niccolò Frangipane,
attributed
Can be traced between 1563 and 1597 between Venice and the Emilia Romagna.

MUSICAL ENTERTAINMENT OUTDOORS

Oil on canvas.
87 x 110 cm.

Frangipane's speciality was satirical-grotesque depictions, which were quite often allegorical or explicitly erotic. These inventive paintings distinctly reveal the influence of Giorgione and the early Titian, but also the North European painting at that time. The present painting resembles a few works that can definitely be attributed to the hand of Frangipane: both the musical scene, reminiscent of Giorgione, and the style are indicative. The latter refers to the lost “Allegoria della vita familiar” (illustrated in Meijer 1972, p. 255) and the “Satira dell'esecuzione di un madrigal” (Belgium, private collection, ibid, p. 269). Overall, the painting impresses with its high-contrast colouration, its imaginative design, the ornate landscape and its appealing atmosphere.

Literature:
Compare B. W. Meijer, Niccolò Frangipane, in: Saggi e Memorie di Storia dell'Arte, no. 8. 1972, pp. 153-278.

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