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Dirck Theodor Helmbreker,
1633 Haarlem – 1696 Rom

Der Maler ging bereits 20jährig nach Rom, nachdem er bei seinem Lehrer Pieter de Grebber noch in Haarlem studiert hat. Er wurde vor allem für seine in Rom entstandenen Bambocciaden bekannt, Gemälde die im Norden das römische Alltagsleben bekannt gemacht hatten. Mit diesen Werken hatte er sich bereits einen Namen gemacht und wurde in Verzeichnissen als „Teodoro Fiammingo“ bezeichnet. Selbst Filippo Baldinucci (1624 - 1697), bekannter und bedeutender Florentiner Kunstschriftsteller, äußerte sich über den Maler, den er in Florenz wohl kennengelernt hatte. Dem Ruhm des Malers war es zu verdanken, dass bereits der Gelehrte und Kunstsammler Francesco Marucelli seine Florentiner Sammlung mit 16 Gemälden des Künstlers füllte. Bereits zu Lebzeiten des Künstlers gelangten weitere Bilder in die Sammlungen vornehmer, römischer und florentinischer Familien wie der Chigi oder Colonna. 1676 wurde Helmbreker Mitglied der römischen Malergilde Accademia de San Luca, ein Ruhm der nur wenigen niederländischen Maler zugeteilt wurde.
Das vorliegende Gemälde der Verkündigung darf insofern als Besonderheit angesehen werden, da hier erstmals ein Nachweis für die Hinwendung des Malers zu religiösen Motiven bereits in seiner Heimatstadt Haarlem dokumentiert ist.
Dargestellt ist die Jungfrau Maria in aubergine-violettem Kleid, von ihrem Betpult mit Buch abgewendet. Nach links kniend, mit über die Brust gelegten Händen, blickt sie auf den links in einem Wolkengebilde knienden Engel, der mit ausgebreiteten Händen und nach oben gerichteten Blick ihr das Wunder ihrer Empfängnis verkündet. Nach links oben entwickelt sich ein Reigen von geflügelten Putten von denen die zuoberst mit ausgebreiteten Händen in die lichte Wolkenöffnung deuten, in der die weiß aufleuchtende Taube des Heiligen Geisteserscheint. In ungewöhnlicher Weise ist die starke Farbigkeit in Gewändern und Kontrastwirkung der Schattengebungen elegant abgemildert durch ein tonig, goldenes Licht, das mittels der Gnadenstrahlen herabfällt. Das Haupt der Maria hinterfangen von einer aufleuchtenden Aureole. Die Diagonalkomposition von links oben nach rechts unten beginnend mit den Lichstrahlen und fortgesetzt im linken Arm der Maria, findet eine entsprechenden Gegenbewegung im Oberkörper. Auch ist in geschickter Weise dem hellen Kleid des Engels links unten eine dunkle Wolkenzone rechts oben gegenüber gestellt. So steht das Gemälde stilistisch durchaus in der Gegenbewegung zum italienischen frühen Manierismus des 17. Jahrhunderts aber auch zum Hell-Dunkel Caravaggios und zeigt nun eine realistische aber nichtsdestoweniger idealisierte Klarheit, die als „Haarlemer Klassizismus“ bezeichnet werden kann.
Werke von der Hand Helmbreeckers finden sich in einigen öffentlichen Sammlungen.

Provenienz:
Auktion an der Maarswit. van Spijk, Rotterdam, 30. Juli 1783, fl 7.10. an Kaerten, Sammlung Lind Stockholm.

Literatur:
O. Granberg, Catalogue raisonné des tableaux anciens inconnus jusqu´ici dans les collections privées de la Suède, S. 266.
A. von Wurzbach, Niederländisches Künstler-Lexikon Bd. 1, S. 669.
G. J. Hoogewerff, Theodoor Helmbreker, schilder van Harlem (1633 - 1699) in: Oud-Holland 31, 1913, S. 27-64, S. 49 und S. 56, Nr. 4.
G. J. Hoogewerff, In: Thieme-Becker, Band 16, 1923. (hier ist das Bild noch nicht erwähnt). (10021814) (11)


Dirck Theodor Helmbreecker,
1633 Haarlem – 1696 Rome

THE ANNUNCIATION

Oil on panel.
30 x 23 cm.
Signed lower right.

The present painting with “The Annunciation” can at least be regarded as special, as it is the first documented evidence of the artist turning his attention to religious subject matters in his hometown Haarlem. It depicts the Virgin Mary gazing at the angel, kneeling in a cloudscape on the left, who announces the miraculous conception with outstretched hands, gazing upwards. In an unusual way, the intense colourfulness of the garments and the contrasting effect of the shadowing are elegantly moderated by the earthy, golden light, which falls down through the divine rays of light. Stylistically the painting therefore belongs to the contrary movement of the early Italian Mannerism of the 17th century, but also in contrast to Caravaggio’s chiaroscuro and now shows a more realistic but nonetheless idealistic clarity, which can be described as “Haarlem Classicism”.

Provenance:
Auction at the Maarswit, van Spijk, Rotterdam, 30th July 1783, fl 7.10, an Kaerten, Lind Collection Stockholm.

Literature:
O. Granberg, Catalogue raisonné des tableaux anciens inconnus jusqu´ici dans les collections privées de la Suède, p. 266.
A. von Wurzbach, Niederländisches Künstler-Lexikon, vol. I, p. 669.
G. J. Hoogewerff, Theodoor Helmbreker, schilder van Harlem (1633 – 1699) in: Oud Holland, vol. 31, 1913, pp. 27-64, p. 49 and p. 56, no. 4.
G. J. Hoogewerff, in: Thieme-Becker, vol. 16, 1923 (the painting is not yet mentioned here).

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