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Bologneser Meister des 17. Jahrhunderts

Beigegeben ein Gutachten von Jörg Michael Henneberg, München, 03. August 2023.

Im Zentrum einer von Säulen getragenen, durch differenzierte Beleuchtung gekennzeichnet Palastarchitektur der Heilige Aloisius von Gonzaga (1568-1591), links von ihm ein Brote herbeischaffender Engel als Lichtgestalt, im Hintergrund Kranke in Betten. Rechts am Rand des kleinen Bildes, das vielleicht der Entwurf zu einem Altarbild sein könnte, eine wertvolle Weinkaraffe, wobei Brot und Wein als Substanzen der Eucharistie und der Gegenwart Christi geltend gemacht werden können.
Die Palastarchitektur könnte ein Hinweis auf die Herkunft des Heiligen sein, denn der aus der fürstlichen Familie der Gonzaga stammende Luigi trat 1583 als Aloisius in den Jesuitenorden ein. Da er der Erstgeborene einer regierenden Familie war und zur Nachfolge bestimmt war, musste er etliche Widerstände überwinden, um seiner Berufung nachgehen zu können. Er widmete sich der Krankenpflege und starb während der Pestepidemie in Rom. 1605 wurde er selig- und 1726 heiliggesprochen.

Literatur:
Vgl. Sybille Ebert-Schifferer, Il Gusto Bolognese. Barockmalerei in der Emilia-Romagna, Darmstadt 1994.
Vgl. Alois Epple, Das Leben und Sterben des hl. Aloysius, Aachen 2016. (1380066) (13)

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