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Old Master Paintings
Thursday, 25 September 2025

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Französischer Maler des 17./ 18. Jahrhunderts

164
Französischer Maler
des 17./ 18. Jahrhunderts

KAISER KARL DER GROSSEÖl auf Leinwand.
153 x 115 cm.
Aufschrift am oberen Bildrand „CAROLUS REX INCLYTVS ARMI IVSTITIA CONSTANS RELIGIONE PIUS".

Catalogue price € 20.000 - 40.000 Catalogue price € 20.000 - 40.000  $ 23,400 - 46,800
£ 18,000 - 36,000
元 167,399 - 334,799
₽ 1,969,199 - 3,938,399

 

Das Bildnis dürfte für eine französische Ahnengalerie in Auftrag gegeben worden sein. Der erste Kaiser des Heiligen Römischen Reiches herrschte über große Teile Europas, in Frankreich als Charlemagne geehrt. Die historische Gestalt ist in Dreiviertelfigur gegeben, mit Krone, Zepter und Hermelin – Zeichen der Königswürde. Der Bart entspricht der Bildtradition dieses Herrschers. Der über den Arm gelegte blaue Umhang mit französischen Lilien ist ein Verweis auf den Auftrag des Bildes in Frankreich. Die weiteren Bildelemente und Attribute – wie der Harnisch, das Zepter oberhalb der Erdkugel und das Schwert – gehören zu den Kennzeichen der Herrscherwürde. Die geschlitzten Beinkleider sind als retrospektives Element vergangener Mode zu verstehen, als antiquiert gesehen, jedoch nicht entsprechend der Zeit des 8./ 9. Jahrhunderts. Merkwürdig allerdings ist die Form der Krone. Sie gehört weder der karolingischen Zeit an, noch entspricht sie der Kaiserkrone, die heute im Museum in Wien aufbewahrt wird. In der Form ähnelt sie vielmehr der österreichischen Königskrone: helmartig, mit zwei seitlichen Schalen, die aus der Form der Bischofsmitra entwickelt wurde, als Symbol des Gottesgnadentums (siehe Literatur). Das Zepter, erst 1380 geschaffen, galt bis zu Charles X irrtümlich als dasjenige Karls des Großen. Ebenso anachronistisch sind die beiden goldenen Collanen: Zum einen die des 1578 von König Heinrich II von Frankreich gestifteten Heilig-Geist-Ordens, zum anderen die des 1469 von Ludwig XI gestifteten Michaels-Ordens. Auch dies zeigt, dass hier eine idealisierte, allein auf Frankreich bezogene Ahnen-Darstellung Karls des Großen als „Charlemagne" gemeint ist. Die Entstehung des Gemäldes fällt in die Zeit, in der Frankreich seit Ludwig XIV um die Vorherrschaft Europas und den Anspruch auf die Kaiserwürde gegen Habsburg gerungen hat, was letztlich nicht gelang. A.R.

Literatur:
Vgl. Alexander Rauch, Mythos und Macht. Geschichte einer Beziehung, Leipzig 2024 (dort Kapitel Kronen). (1451711) (11)



French School, 17th/ 18th century

EMPEROR CHARLEMAGNE

Oil on canvas.
153 x 115 cm.
Inscribed on top edge: "CAROLUS REX INCLYTVS ARMI IVSTITIA CONSTANS RELIGIONE PIUS".

Literature:
cf. Alexander Rauch, Mythos und Macht. Geschichte einer Beziehung, Leipzig 2024 (see chapter titled Kronen (Crowns)).

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