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Hans Reinhardt d. Ä., um 1510 – 1581 Leipzig

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Hans Reinhardt d. Ä., um 1510 – 1581 Leipzig
Detailabbildung: Hans Reinhardt d. Ä., um 1510 – 1581 Leipzig
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Hans Reinhardt d. Ä., um 1510 – 1581 Leipzig

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Hans Reinhardt d. Ä.,
um 1510 – 1581 Leipzig

MUSEALE, HÖCHST SELTENE UND BEDEUTENDE „DREIFALTIGKEITSMEDAILLE“, GENANNT „MORITZPFENNIG“ Durchmesser: 10 cm.
Höhe mit Kettenbehang und Kugel: 22,5 cm.

Katalogpreis € 40.000 - 60.000 Katalogpreis€ 40.000 - 60.000  $ 43,200 - 64,800
£ 36,000 - 54,000
元 312,800 - 469,200
₽ 3,979,600 - 5,969,400

Die Medaille zählt zu den bedeutendsten Goldschmiedearbeiten dieser Art im Zeitalter der ausgehenden Deutschen Gotik hin zur Renaissance. Zudem gilt das Objekt als das Hauptwerk des Künstlers. Es wird angenommen, dass der Auftrag durch Moritz von Sachsen zu dieser Medaille den Zweck hatte, zwischen Katholiken und Protestanten zu vermitteln, da der „Gnadenstuhl“ zu den einigenden Motiven der beiden Richtungen zählte. Beidseitig gearbeitet, auf der Vorderseite der „Gnadenstuhl“ im reich unterschnittenen Hochrelief dargestellt: Gottvater thronend, mit Königskrone, Reichsapfel und Zepter, darunter das Kreuz mit Corpus Christi, dazwischen die Taube des Heiligen Geistes. Die Gottvaterfigur nimmt nahezu die gesamte Höhe der Darstellung ein, die Füße seitlich des Kreuzes stehen einem halbrunden Paviment auf. Der Thron zeigt bereits die Stilformen der Frührenaissance, mit seitlichen reliefiert-dekorierten Pilastern und einem Rundbogen, der die Krone hinterfängt. Im Gegensatz dazu zeigt das gezopft-lockige Barthaar noch den Stil der Spätgotik, fein gearbeitet und unterschnitten. Über den Pilastern und seitlich daneben geflügelte Engelsköpfe, die seitlichen Thronwangen in Form von Balustern. An den Seiten je ein Engel mit gefalteten Händen, auf stilisiertem Wolkenband stehend. Der Rand umzogen mit lateinischer Majuskelbeschriftung , Text nach Jesaias LIII. „PROPTER SCELVS POPULI MEI PERCVSSI EUM ESAIAE LIII“ (Darum habe ich meinen Sohn hingegeben). Rückseite ebenso mit umlaufendem Schriftband, darin das Künstlermonogramm sowie die Datierung „M.D.X.L.IIII“ (1544): „REGNANTE MAVRITIO D: G: DVCE SAXONIAE .. GROSSVM HUNC LIPSIAE . HR (= Hans Reinhardt) CVDEBAT“. Am Oberrand kleines Schild mit Christusmonogramm „IHS“. Die Fläche gefüllt mit einem Profilrahmen, gehalten von zwei stehenden Engeln. Im Rahmen 22-zeilige lateinische Beschriftung „HAEC EST / FIDES CATHOLICA / UT UNUM DEUM IN TRINI.“ abschließend mit „TIBI / CANIMUS, TIBI LAUS ET GLORIA.“ (Bezüglich der Trinität Gottes) mit dem Schluss „Dir sei Lob und Ehre“.

Der Goldschmied und Medailleur ist für die Jahre zwischen 1534 bis 1581 nachgewiesen. 1535 schuf er die Vorlagen für die Porträtmedaillons am Hauptportal der Großen Wendeltreppe am Residenzschloss in Torgau. 1539 erhielt er das Leipziger Bürgerrecht und Aufnahme in die Goldschmiedezunft.
  
Die große Medaille wurde in mehreren Einzelteilen gearbeitet und in Löttechnik zusammengefügt. So erklären sich die starken Unterschneidungen und die prächtige Hochreliefwirkung. Nur wenige Ausführungen mit geringen Abweichungen sind bekannt. Ein Exemplar befindet sich im Domschatzmuseum in Trier. Der Vergleich mit diesem und weiteren Exemplaren zeigt, dass die Arbeiten nach dem Guss noch fein nachgearbeitet wurden. So etwa ist der Grund der umlaufenden Beschriftung bei unserem vorliegendem Exemplar punziert, während das Trierer Exponat den Thronsockel kanneliert zeigt. Auch findet sich anstelle der beiden Buchstaben „HR“ in Trier hier ein gerautetes Paviment; ferner trägt Gottvater in unserem Exemplar einen weiteren, mittleren Lockenzopf im Bart, der in Trier fehlt. Die in weiteren, wie auch im Trierer Exemplar zu Füßen des Kreuzes angebrachte Monogrammierung HR halte ich für eine nachträgliche Zutat der Werkstattarbeiten, denn sie enspricht keineswegs der angemessenen Zurückhaltung des Medailleurs, dessen Monogramm ohnehin bereits in der Umschrift enthalten ist. In einem weiteren Exemplar findet sich anstelle der „IHS“ Kartusche das Sächsische Wappen. Auch der Kreuzstamm weist leicht unterschiedliche Nacharbeitung auf. Ausführungen wurden in den Jahren 1556, 1561, 1566, 1569 und 1574 datiert. Wie Wolfgang Steguweit (Currency of Fame) feststellt, entsprechen diese späteren, nach 1544 entstandenen Exemplare nicht mehr der hohen Anfangsqualität.

Im Gegensatz zu den weiteren bekannten Beispielen sind der vorliegenden Medaille am Oberrand zusätzlich drei, sowie unten eine Öse angelötet, oben mit drei Ketten, die zu einem Ring führen, unten mit angehängter, durchbrochen gearbeiteter Kugel mit Flamboyant-Maßwerk: Durchmesser: 3,5 cm. Die Kettenglieder einzeln gerippt. Silber, feuervergoldet. In sehr guter Erhaltung. A.R.

Literatur:
Hyacinth Holland, Reinhart Hans, in: Allgemeine Deutsche Biographie, Bd. 28, Leipzig 1889, S. 71.
Gustav Wustmann, Die Leipziger Goldschmiede Hans Reinhard d. Ä. und d. J., in: Aus Leipzigs Vergangenheit. Gesammelte Aufsätze, 1885, S. 135-160.
Kathrin Meukow, Hans Reinhard. Das Entstehen einer neuen Kleinkunst am Anfang des 16. Jahrhunderts. Unveröff. Mag.-Arbeit, Halle 2009.
G. Habich, Die deutschen Schaumünzen des XVI. Jahrhunderts II (1931) 283 Nr. 1962 Taf. 207,1; 209, 1.
Wolfgang Steguweit in: S. K. Scher (Hrsg.), The currency of fame. Portrait medals of the Renaissance, New York 1994, Nr. 127. (124009102) (11)


Hans Reinhardt the Elder,
ca. 1510 – 1581 Leipzig
VERY RARE AND IMPORTANT “HOLY TRINITY MEDAL” KNOWN AS “MORITZPFENNIG” OF MUSEUM QUALITYDiameter: 10 cm.
Height including chain and sphere: 22.5 cm.

The medal is one of the most important gold works of the late German Gothic period on the verge of early Renaissance. The object is also considered a one of the artist´s major works. It is assumed that it was commissioned by Maurice, Elector of Saxony as a means to mediate between Catholics and Protestants as the depiction of the “Mercy Seat” was considered a unifying symbol of both denominations. There are reliefs on both sides of the medals, the “Mercy Seat” on the front in elaborately undercut high relief: God the Father is depicted on the throne with royal crown, imperial orb and sceptre; the crucifix with the body of Christ below him and the symbol of the dove for the Holy Spirit between them. The figure of God the Father takes up almost the entire height of the depiction, his feet are resting either side of the cross on a semi-circular base. The throne already shows stylistic features typical for early Renaissance with textured pilasters on either side supporting a round arch in the background of the crown. By contrast the finely carved and undercut plaited and curly hair of the beard is still created in the Late Gothic style. The pilasters are surmounted on either side by winged cherub heads, while the sides of the throne are baluster-shaped. An angel with folded hands is standing on either side of the throne on bands of clouds. The edge of the medal shows a revolving Latin majuscule inscription, the text according to Isaiah 53 “PROPTER SCELVS POPULI MEI PERCVSSI EUM ESAIAE LIII” (Therefore I have given my son). The reverse of the medal also shows a revolving inscription with an artist´s monogram and date “M.D.X.L.IIII” (1544) “REGNANTE MAVRITIO D: G: DVCE SAXONIAE. GROSSVM HUNC LIPSIAE . HR (= Hans Reinhardt) CVDEBAT”.The monogram of Christ “IHS” is shown on a small sign at the top edge. The field is filled with a profiled frame held by two standing angels. There is a 22-line Latin inscription within the frame reading “HAEC EST / FIDES CATHOLICA / UT UNUM DEUM IN TRINI.” It closes with “TIBI / CANIMUS, TIBI LAUS ET GLORIA.” (With regards to the Holy Trinity of God) and finishes with: “Laud and Honour to you”.

The goldsmith and medal artist is recorded between 1534 and 1581. In 1535 he created the templates for the portrait medallions on the main entrance to the grand spiral staircase of Castle Hartenfels in Torgau. In 1539 he obtained citizenship in Leipzig and was admitted to the Guild of Goldsmiths.

The great medal was created in several individual pieces that were soldered together. This also explains the great undercuts and magnificent high relief effect. Only few other versions with minor deviations are known. One example is held at the Trier Cathedral Treasury. When comparing the Trier medal and other examples, it is evident that the medals were reworked and finished to a very fine standard after being cast. The background of the revolving inscription in our medal is, for instance, chased, while the base of the throne of the Trier medal is fluted. Instead of the letters “HR”, the Trier medal shows a base with diamond patterns. Furthermore, by comparison with the Trier example, God the Father is showing another central curly plait in his beard in the lot on offer for sale here. It is assumed that the “HR” monogram in the example at Trier, as in others, is an addition by the workshop of a later date, as it does not correspond with the appropriate reserve of the medal artist, whose monogram already features in the circumscription. A further example shows the coat of arms of Saxony instead of the sign with the “IHS” cartouche. The trunk of the crucifix also shows slight variations of subsequent reworking. Examples are dated to 1556, 1561, 1566, 1569 and 1574. As Wolfgang Steguweit noted in Currency of Fame, the examples dating to 1544 and later do no longer have the same high quality as the earlier versions. Unlike the other known examples, the medal on offer for sale in this lot features three soldered-on eyelets on the top edge with three chains joining into a ring and one eyelet at the bottom with a pendant openwork sphere decorated with Flamboyant tracery. Diameter: 3.5 cm. The chain links show individual grooves. Silver; fire-gilt. In very good condition.

Literature:
H. Holland, Reinhart Hans, in: Allgemeine Deutsche Biographie, vol. 28, Leipzig 1889, p. 71.
G. Wustmann, Die Leipziger Goldschmiede Hans Reinhard d. Ä. und d. J., in: Aus Leipzigs Vergangenheit. Gesammelte Aufsätze, 1885, pp. 135-160.
K. Meukow, Hans Reinhard. Das Entstehen einer neuen Kleinkunst am Anfang des 16. Jahrhunderts, Unpublished master´s thesis, Halle 2009.
G. Habich, Die deutschen Schaumünzen des XVI. Jahrhunderts II (1931), 283 no. 1962, plate 207,1; 209,1.
W. Steguweit in: S. K. Scher (ed.), The currency of fame. Portrait medals of the Renaissance, New York 1994, no. 127.

Dieses Objekt wurde mit dem Datenbestand des Art Loss Registers individuell abgeglichen und ist dort weder als gestohlen, noch als vermisst registriert.

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