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Möbel & Einrichtung
Donnerstag, 27. März 2025

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Seltene Renaissance Anrichte

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Seltene Renaissance Anrichte

Höhe: 164,5 cm.
Breite: 128 cm.
Tiefe: 58,5 cm.
Elsass, Ende 16./ Anfang 17. Jahrhundert.

Katalogpreis € 20.000 - 25.000 Katalogpreis € 20.000 - 25.000  $ 21,400 - 26,750
£ 16,000 - 20,000
元 156,400 - 195,500
₽ 1,815,400 - 2,269,250

 

In hellem Walnuss gearbeitetes Möbel mit reicher Dekoration in Marqueterie und Pastigliatechnik. Auf gedrückten Kugelfüßen die stark als Hohlkehle ausgearbeitete Sockelleiste. Darüber der zweitürige Korpus mit die Türen überfangenden Schüben. Türen sowie die sie gliedernden Vertikalpilaster und die Schübe sind mit fein kontrastreich eingelegter Marqueterie verziert, nämlich symmetrisch gefüllten Vasen, Frucht- und Getreidegehängen mit Instrumentenzier sowie vegetabiler Rankenzier. Die Schübe sind von mit vegetabilem Schnitzwerk verzierten Volutenkonsolen flankiert. Die Seitenflächen zeigen eine wunderbare Pastiglia-Arbeit, die sich als Fries auf dem Gürtel und als großes Groteskenmotiv erstreckt, wobei die weißlich-cremefarbene Pastiglia auf dem Nussbaumhintergrund schimmert. Der Künstler schnitzte die Muster in das Holz und füllte die Rillen anschließend mit Pastiglia oder zerkleinerter Eierschale, die mit tierischem Leim vermischt wurde. Diese Seiten spiegeln den Einfluss von Eck Veit (gest. 1604) wider, eines Schreiners, Möbeltischlers und Kupferstechers. Dieser „Statt Schreyner“ (Stadtschreiner) von Straßburg veröffentlichte 1596 sein „Kunstbüchlein“ mit 25 ganzseitigen Kupferstichen, um „die Früchte eines langen Lebens voller Erfahrung zu übermitteln, indem einige in der Praxis gebräuchliche Entwürfe gesammelt wurden.“ Ein überaus modernes Buch, denn zum ersten Mal tritt nicht ein Künstler als Theoretiker auf, sondern ein Handwerker selbst. Eck Veit zeigte seine Vorliebe für Rollwerk-Ornamente, die sich um ein zentrales Motiv ranken – ähnlich wie hier um die beiden Spiegel. Die Marketerie auf den seitlichen Gürtelflächen erinnert zudem an die Wiederverwendung von Eisenornament-Formen, die bei elsässischen Kunsttischlern wie Eck Veit beliebt waren. Doch im Fall dieses Sideboards wirkt die Motivgestaltung freier als in den strengen Kompositionen von Eck Veit, was auf einen späteren Handwerker schließen lässt - wahrscheinlich aus der zweiten elsässischen Renaissance. Der Aufbau mit zurückspringendem Zentrum, intarsierter Ansicht einer Hafenstadt und flankierendem Vasendekor. Die Deckplatte auf einem Gesims, das durch Ranken-, Widderkopfschnitzwerk und einen zentralen Cherubim geziert wird, ruht auf vier balustrierten und intarsierten Säulen, deren Zwischenräume zur Aufnahme repräsentativen Silbergeschirrs gedacht waren. Ein Schlüssel vorhanden. (1431872) (1) (13)



Rare Renaissance sideboard

Height: 164.5 cm.
Width: 128 cm.
Depth: 58.5 cm.
Alsace, late 16th / early 17th century.

Light walnut structure with opulent decoration in marquetry and pastiglia technique. The doors, the vertical pilasters dividing them and the drawers are decorated with fine, contrasting inlaid marquetry.

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

 

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