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Sebastiano Ricci,
1659 Belluno – 1734 Venedig, zug.

Beigegeben eine Expertise von Prof. Alessandro Delpriori, in Kopie.

Das Gemälde zeigt eine junge halbnackte Frau, die am Ufer eines Flusses sitzt und einen Fuß bereits ins Wasser getaucht hat, um wahrscheinlich ein Bad zu nehmen. Neben ihr sitzend eine ältere bekleidete Frau, die gerade Kleidungsstücke ins Wasser taucht, während weiter oben hinter dem felsigen Hintergrund, der die Kulisse für diese bezaubernde Szenerie bildet, die Figuren zweier junger Männer zu erkennen sind, die sich neugierig umschauen. Laut Delpriori scheint die Ikonografie die von Susanna und den beiden Alten zu sein, mit dem schönen unbekleideten Mädchen im Vordergrund, da die Männer jedoch sehr jung sind und sich nicht aktiv an der Szene beteiligen, könnte es sich bei der Darstellung eher um eine Badende Batseba handeln, ein sehr häufiges Motiv in barocken Genrebildern. Im Hintergrund, beim Durchblick dieser Grotte, ist eine bergige Landschaft unter hohem blauem Himmel mit weißen Wolken zu erkennen. Die junge nackte Frau mit langen dunkelblonden Haaren, in die ein rötliches Band eingebunden ist, wird voller Anmut präsentiert und durch das Licht, das auf sie fällt, besonders hervorgehoben. Ursprünglich wurde das Gemälde, wie zu erkennen ist, als runde Leinwand geschaffen und gehörte wahrscheinlich zu einer Serie von mehreren Werken gleicher Größe und mit ähnlichen Themen. Der schnelle, fast skizzenhafte Pinselduktus, der dennoch präzise und sehr definierte Formen schafft, erinnert an die venezianische Kultur zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert. Für Delpriori scheint Ricci der Maler zu sein, der am ehesten als Urheber dieses schönen Gemäldes in Frage kommt, weil die Position der Frau viele seiner beliebtesten Kompositionen widerspiegelt; dazu nennt er weitere Beispiele.

Sebastiano Ricci war ein italienischer Maler des Barock, er gilt als einer der wichtigsten venezianischen Maler seiner Zeit und hatte eine internationale Karriere. Er ging nach einer ersten Ausbildungszeit in Venedig zunächst nach Bologna und dann nach Parma. In Parma traf er auf die Gunst der Familie Farnese, die möglicherweise den Weg nach Florenz und nach Rom eröffnete. Zu seinen wichtigsten Auftragsarbeiten gehörten die Decke des Spiegelsaals in Schloss Schönbrunn bei Wien und das große Altarbild für die Kirche der Heiligen Apostel in Rom.

Provenienz:
Aus privater Kunstsammlung. (1290405) (3) (18)

Dieses Objekt wurde mit dem Datenbestand des Art Loss Registers individuell abgeglichen und ist dort weder als gestohlen, noch als vermisst registriert.