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Reiterdenkmal Kaiser Wilhelm I zu Münster in Westfalen

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Reiterdenkmal Kaiser Wilhelm I zu Münster in Westfalen
Detailabbildung: Reiterdenkmal Kaiser Wilhelm I zu Münster in Westfalen
Detailabbildung: Reiterdenkmal Kaiser Wilhelm I zu Münster in Westfalen
Detailabbildung: Reiterdenkmal Kaiser Wilhelm I zu Münster in Westfalen
Detailabbildung: Reiterdenkmal Kaiser Wilhelm I zu Münster in Westfalen
Detailabbildung: Reiterdenkmal Kaiser Wilhelm I zu Münster in Westfalen
Detailabbildung: Reiterdenkmal Kaiser Wilhelm I zu Münster in Westfalen
Reiterdenkmal Kaiser Wilhelm I zu Münster in Westfalen

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Reiterdenkmal Kaiser Wilhelm I zu Münster in Westfalen

Höhe der Skulptur: 26 cm.
Länge der Skulptur: 24,5 cm.
Tiefe der Skulptur: 12 cm.
Maße des Sockels: 20 x 24,3 x 13,8 cm.
Marken: Reichssilberstempel-Halbmond Krone 800 und KÜNNE ALTENA.
Arbeiten: Modelliert, gegossen, ziseliert, graviert.

Katalogpreis € 20.000 - 30.000 Katalogpreis€ 20.000 - 30.000  $ 21,600 - 32,400
£ 18,000 - 27,000
元 156,400 - 234,600
₽ 1,989,800 - 2,984,700

Silberne Verkleinerung, angefertigt von Arnold Künne in Altena als Ehrengeschenk für den Oberpräsidenten der Provinz Westfalen, Konrad Studt.

Bei der sehr detailreich gearbeiteten Silberskulptur handelt es sich um eine Verkleinerung des vom Bildhauer Friedrich Reusch für Münster i. Westfalen geschaffenen Denkmals Kaiser Wilhelm I von der Hand des in Altena geborenen und in Berlin lebenden Bildhauers Arnold Künne, gefertigt in der Silberwarenfabrik Arnold Künne in Altena in Westfalen.
Die Skulptur zeigt den Kaiser in Kürassieruniform mit Mantel, Federbuschhelm und Marschallstab in seiner Rechten straff und aufrecht auf seinem Ross sitzend, mit seiner linken Hand die Zügel haltend. Das kräftige Pferd mit fein gezeichneten Muskeln, Sehnen und Mähne ist in dynamischer Vorwärtsbewegung dargestellt, Sattel, Lederzeug und Steigbügel sind detailgetreu gearbeitet. Den Kopf etwas gesenkt schreitet das Pferd, auf einer naturalistisch gestalteten Grasfläche stehend, mit erhobenem linkem Vorderbein kraftvoll nach vorn. Der schlichte Sockel aus Holz ist, neuzeitlich ergänzt, dem originalen Denkmalssockel nachempfunden.

Das Denkmal Kaiser Wilhelm I wurde auf Initiative des damaligen Oberpräsidenten der Provinz Westfalen, Konrad Studt, im Jahre 1897 nach den Plänen des Bildhauers Friedrich Reusch vor dem Schloss zu Münster aufgestellt. Konrad Studt stand der Provinz Westfalen von 1889 bis zu seiner Berufung als Kultusminister nach Berlin im Jahre 1899 als Oberpräsident vor. Um ihn gebührend aus dem Amt zu verabschieden, bildete sich eine Kommission unter Leitung des Freiherrn Ignatz von Landsberg auf Schloss Drensteinfurt, die bei der Altenaer Silberwarenfabrik Arnold Künne ein Ehrengeschenk in Silber in der Form eines verkleinerten Kaiserdenkmals in Auftrag gab. Freiherr v. Landsberg bedankte sich in einem Schreiben vom 19. Nov. 1900 an Arnold Künne in Altena für die Übersendung von zwei Photographien des Ehrengeschenks und bringt in diesem Schreiben zum Ausdruck, „.wie sehr die wohlgelungene Ausführung des Reiter-Denkmals Kaiser Wilhelm des Großen sowohl bei den Mitgliedern der Commission als auch insbesondere bei Sr. Exzellenz Herrn Minister Studt Anerkennung gefunden hat“. E. Landsmann teilt auf Seite 15 seines Büchleins Konrad von Studt – ein preußischer Kultusminister – Darstellung seines Lebens und Wirkens, erschienen 1908 im Carl Heymann Verlag in Berlin, das Folgende mit: „Die Provinz widmete dem scheidenden Oberpräsidenten eine herrliche Darstellung des durch seine Initiative vor dem Schlosse zu Münster errichteten Reiterstandbildes Kaiser Wilhelms des Großen in getriebenem Silber“. Im Archiv des Märkischen Kreises in Altena befindet sich eine hier wiedergegebene aber unbezeichnete Abbildung (F 4307) eines Ehrengeschenkes in Form der beschriebenen Silberskulptur auf einem hölzernen Sockel, der dem Sockel des Münsterschen Kaiserdenkmals entspricht, mit silbernen Attributen. Bei einem der silbernen Attribute handelt es sich um das Wappen der Provinz Westfalen. Es kann also mit großer Sicherheit davon ausgegangen werden, dass es sich bei dem auf der Abbildung dargestellten Ehrengeschenk um jenes handelt, welches dem Oberpräsidenten Studt bei seiner Verabschiedung aus Münster überreicht worden ist. Die auf der Abbildung aus dem Archiv des Märkischen Kreises in Altena sichtbare Silberskulptur entspricht der hier angebotenen Reiterskulptur.

Anmerkungen:
Wir danken dem Herrn Kreisarchivamtsrat Ulrich Biroth vom Archiv des Märkischen Kreises in Altena für die freundliche Genehmigung zum Abdruck der Abbildung des Ehrengeschenks (Archiv-Nr. F 4307), dem Stadtarchiv Bad Salzuflen für die freundliche Genehmigung zur Einsichtnahme in die Firmen- und Familienunterlagen Künne aus Altena, dem Stadtarchiv Altena für die freundlich erteilten Auskünfte zur Firma und zur Familie Künne und schließlich dem Stadtarchiv Münster für die Auskünfte, die Hinweise und die freundliche Überlassung des Archivmaterials zur Errichtung des Denkmals Kaiser Wilhelm I. vor dem Schloss zu Münster zur Einsichtnahme.

Das Denkmal Kaiser Wilhelm I zu Münster i. Westfalen wurde auf Betreiben des seinerzeitigen Oberpräsidenten der Provinz Westfalen, Konrad Studt, von Bruno Schmitz und Konrad Reusch entworfen und im Jahre 1897 vor dem Münsterschen Schloß errichtet. Es wurde im Jahre 1942 für Kriegszwecke eingeschmolzen. (Vergl. Blog des Stadtmuseums Münster; Grundsteinlegungsurkunde im Stadtarchiv Münster; Zeitungsbericht über die Errichtung des Denkmals, daselbst).
Die Silberwarenfabrik Arnold Künne in Altena i. W. wurde im Jahre 1760 (1819) begründet und bestand bis in die 1930er Jahre. Der Begründer der Fabrik, Arnold Künne, verbrachte seine Lehr- und Studienzeit in Paris und knüpfte dort weitreichende Verbindungen. Neben Gebrauchssilber und Kirchensilber wurden in Altena auch bedeutende Ehrengeschenke geschaffen, so z. B. die Hochzeitsgabe der Provinz Westfalen für den Kronprinzen und späteren Kaiser und König Wilhelm II. und seiner Ehefrau, ein Tafelaufsatz von 150 cm Höhe, bestehend aus 90 kg Silber und 1 kg Gold. Der Tafelaufsatz ist heute verschollen (Vergl. Firmen- und Familienunterlagen im Stadtarchiv Bad Salzuflen).

Der Bildhauer Arnold Künne (1866 Altena - 1942 Berlin) war der älteste Sohn des seinerzeitigen Inhabers der Silberwarenfabrik Künne in Altena, Albrecht Künne, und künstlerischer Berater und Mitarbeiter in der Fabrik seines Vaters. Er studierte 1866 - 1888 an der Akademie der Bildenden Künste in München, dann in Berlin und war selbstständiger Bildhauer. Er unternahm viele Studienreisen und schuf zahlreiche Denkmäler und Büsten, vor allem solche von Hohenzollernkönigen und -kaisern, von Bismarck (z. B. für Moskau), das Dr. Theodor Sutro-Denkmal in New York u. a. mehr. Nach den Familienunterlagen im Stadtarchiv Bad Salzuflen war er auch „Schöpfer zahlreicher künstlerischer Entwürfe für Tafelaufsätze, Figuren etc. seiner väterlichen Fabrik Arnold Künne-Altena, deren ständiger künstlerischer Mitarbeiter er war.“ Er zeichnet auch verantwortlich für den Entwurf des sogen. Osemundstahlaufsatzes, eines Ehrengeschenkes des Amtes Lüdenscheid für den Fürsten Bismarck. Daß der Bildhauer Arnold Künne der Schöpfer der silbernen Verkleinerung des Münsterschen Kaiserdenkmals war, dürfte deshalb unzweifelhaft sein. Künne nahm am Ersten Weltkrieg an der Ostfront teil und war später Dolmetscher im Großen Generalstab in Berlin für die russische und die polnische Sprache. (Vergl. Karl Wagenfeld in der Zeitschrift Niedersachsen Nr. 21 vom 1.8.1916: Arnold Künne , ein westfälischer Künstler).

Konrad Studt wurde 1838 in Schweidnitz in Schlesien als Sohn eines Rechtsanwalts geboren. Ab 1856 studierte er Staats- und Rechtswissenschaften in Breslau und Berlin. Nach Tätigkeiten an verschiedenen schlesischen Gerichten wurde er 1870 Landrat im Kreis Obornik, arbeitete ab 1875 im Ministerium des Innern, wurde 1882 Regierungspräsident des Regierungsbezirks Königsberg in Preußen, 1884 in den Preußischen Staatsrat berufen, arbeitete ab 1887 im Ministerium für die Reichslande Elsaß-Lothringen und wurde schließlich 1889 besonders wegen des das gesamte rheinisch-westfälische Kohlerevier erfassenden Bergarbeiterstreiks zum Oberpräsidenten der Provinz Westfalen berufen. Diesen Streik und einige noch folgende Streiks konnte Studt zufriedenstellend beilegen. In Westfalen wirkte er besonders für den Ausbau des Straßennetzes, die Hebung der landwirtschaftlichen Verhältnisse, die Organisation großer Wohltätigkeitsunternehmungen usw.; er widmete sich als Leiter des Provinzialschulkollegiums den höheren Unterrichtsanstalten, den Volksschulen und Seminarien und nahm selbst Visitationen vor. Der Königlichen Akademie zu Münster bereitete er den Weg zu einer Universität und gründete den Schwimm- und Ruderclub dortselbst. Seine anschließende Tätigkeit als preußischer Kultusminister war so arbeits- wie auch erfolgreich und wurde 1906 mit der Verleihung des Hohen Ordens vom Schwarzen Adler, mit welcher der erbliche Adel verbunden war, belohnt. Im Jahre 1907 ging Studt in Pension. Er starb 1921 in Berlin. (13306119) (10)



Emperor William I monument for Münster 

Height of sculpture: 26 cm.
Length of sculpture: 24.5 cm.
Depth of sculpture: 12 cm.
Base: 20 x 24.3 x 13.8 cm.
Silver crescent moon and crown 800 hallmark by the empire and KÜNNE ALTENA.

Silver sculpture created as a gift of honour for Konrad Studt by Arnold Künne. The exquisitely crafted silver sculpture is in very good condition and is a smaller version of the monument of Emperor William I created by Friedrich Reusch for Münster by the sculptor Arnold Künne, manufactured in the silverware factory Arnold Künne in Altena in Westphalia. The simple wooden base is a modern addition.
In Otto Künne’s publication Das “Geschlecht Künne” an almost identical sculpture is illustrated on plate 22 and describes it as a gift of honour created for Konrad Studt, the parting governor of the Province of Westphalia in 1900. The aforementioned illustrations and further documentation are enclosed.

Notes:
The emperor’s monument for Münster was initiated by Konrad Studt, then governor of the Province of Westphalia with designs by Bruno Schmitz and Konrad Reusch and erected in 1897. It was melted down in 1942 for war purposes.

The silverware factory by Arnold Künne in Altena in Westphalia was founded in 1760 (1819) and traded until the 1930s.

Dieses Objekt wurde mit dem Datenbestand des Art Loss Registers individuell abgeglichen und ist dort weder als gestohlen, noch als vermisst registriert.

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