Gemälde Alte Meister - Teil 2
Donnerstag, 5. Dezember 2024
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Niederrheinischer Meister um 1460/80
GemäldepaarVERMÄHLUNG VON JOSEPH UND MARIA
sowieDER TRAUM JOSEPHS VOR DER FLUCHT NACH ÄGYPTENÖl/Tempera auf Eichenholz.
Je 45,5 x 36,5 cm.
In etwas späterem Rähmchen.
Katalogpreis
€ 22.000 - 30.000
Katalogpreis € 22.000 - 30.000
$ 23,100 - 31,500
£ 17,600 - 24,000
元 168,080 - 229,200
₽ 2,425,720 - 3,307,800
Ihr aktuelles Gebot:
€
Beigegeben eine Dokumentation von Dr. Bernd Konrad, Reichenau, 21. August 2023, in Kopie.
Beidseitig bemalte, spätgotische Tafelbilder eines Flügelaltars mit Themen aus der Legende des Heiligen Joseph. Die beiden Rückseitendarstellungen, ebenfalls zusammengehörig und thematisch aufeinander bezogen, zeigen die „Mariä Verkündigung“ mit der an einem Betpult knienden Maria in der linken-, sowie dem Verkündigungsengel in der rechten Tafel. Die Größe der beiden Tafeln lassen darauf schließen, dass sie für einen Haus- oder Schlosskapellenaltar geschaffen wurden. Der spätgotische Malstil und die Bildauffassung zeigt eine Nähe zu dem Maler Jan Joest von Calcar (um 1450-1519), was – wie auch die Verwendung von Eichenholz als Farbträger – eine räumliche Einordnung in die Kunst des Niederrheins nahelegt.
Die beiden Vorderseiten geben die Szenen in gotischen Innenräumen wieder: die Vermählungsszene mit dem Hohepriester hat der Maler in einen gotischen Sakralraum gesetzt, mit Spitzbogenfenstern, tragenden Säulen, einem Ausblick in die Landschaft und vor allem mit einem Schachbrett-Pavement, das perspektivisch die Raumtiefe bezeichnen will. Durch eine schlanke Säule im Vordergrund der Vermählungsszene wird der Betrachter zu einem diskreten Beobachter der Szene. Die auffällige betonte rote Farbe im Kleid der Gestalt links im Bild stellt die Frage, ob es sich hier – wie so häufig in Altartafeln der Zeit – um ein Stifterbildnis handeln könnte.
Die Darstellungen entsprechen den Bibeltexten der Josefslegende. Dabei handelt es sich bei der Traumszene um eine in der Malerei äußerst seltene Bildikonographie. Gezeigt ist der zweite Traum Josephs, der die Mahnung enthält, vor Herodes nach Ägypten zu fliehen, gemäß dem Bibeltext (Mt. 2, 13-15). Wie häufig in religiösen- oder gesellschaftlichen Szenen der Zeit finden sich auch hier ebenso reizende wie kulturhistorisch aufschlussreiche Bilddetails, wie etwa im letztgenannten Bild der Nähkorb zu Füßen von Maria, und ihre Beschäftigung mit einem Nähfaden.
Die Rückseiten, bildhaft aufeinander bezogen, zeigen die Verkündigung in den Gestalten von Maria und dem Erzengel Gabriel, jeweils mit den üblichen lateinischen Spruchbändern, die Aufschriften in gotischen Minuskeln. Hier fällt auf, dass sich das gemalte Pflasterpaviment in gleicher Ebene, Farbigkeit und Raumtiefe zu einer Raumeinheit fügt, wie auch der Hintergrund, der eine gleichgestaltete Mauerquader-Musterung aufweist. Daraus ist zu schließen, dass die beiden Tafeln bei geschlossener Präsentation des Altares eng zusammen zu sehen waren. Trotz hohen Alters guter Zustand, altrestaurierte Risse mit min. Retuschen, mit bloßem Auge nicht erkennbar. Eine Tafel mit seitlichem schmalem Holzriss. A.R.
Provenienz:
Privatsammlung, Süddeutschland. (1420625) (11)
Lower-Rhenish School, ca. 1460/80
A pair of paintings
THE MARRIAGE OF JOSEPH AND MARY
and
JOSEPH’S DREAM BEFORE THE ESCAPE TO EGYPT
Oil/tempera on oak panel.
45.5 x 36.5 cm each.
Accompanied by an expert’s report by Dr Bernd Konrad, Reichenau, 21 August 2023, in copy.
Late Gothic panels on either side of a winged altarpiece with themes from the legend of St Joseph. The two depictions on the back, also counterparts and thematically linked, show the Annunciation with Mary kneeling at a prayer desk on the left panel and the Angel of the Annunciation on the right panel.
The size of the two panels suggests they were intended for a house or castle chapel altar. The late Gothic painting style and the design concept suggest similarities to the painter Jan Joest von Kalkar (ca. 1450-1519), and this indicates the Lower Rhine region as does the use of oak as a paint carrier. Despite its age, it is in good condition, with some old, restored cracks and minimal retouching, invisible to the naked eye. One panel has a narrow crack on the side.
Provenance:
Private collection, South Germany.
This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.
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