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Mädchenbüste

Weißporzellan, glasiert. Nach Modell von Bustelli, zwischen 1761-65 geschaffen als Gegenstück zur Büste eines Knäbleins.
Im Unterschied zu den späteren Nachformungen der Manufaktur im 19. Jahrhundert zeigt der Blütenschmuck der Büste hier im Haar noch eine einfachere Form, ohne die späteren zusätzlichen seitlichen Blüten links der großen Tulpe. Ebenfalls unterscheidet sich die hier offene Bodenunterseite von den Ausführungen des 19. Jahrhunderts, die einen geschlossenen Boden mit der späteren grünen Rauten-Stempelmarke aufweisen. Auch fehlt hier das geschlungene Kreppband des Zopfes, das am Rücken herunterzieht, im Unterschied zu jüngeren Ausformungen. An der Rückseite und links seitlich im Haar kleine rötliche Brand-Verfärbungen, wohl verursacht durch Eisenstaub im Brennraum, ebenso kleine schwarze punktuelle Verfärbungen am rechten Miederansatz. An der Spitze der Tulpe kleiner, dunkel verfärbter Abrieb. Am Sockelunterrand kleiner, für frühe Ausführungen üblicher Brandriss. Bekanntlich wurden die Formmatrizen Bustellis in Nymphenburg bereits im ausgehenden 18. Jahrhundert vernichtet. Das erklärt die hohe Bewertung der frühen Objekte gegenüber den späteren Wiederholungen. Die Wiederherstellung der Figuren erfolgte im 19. Jahrhundert durch Nachformungen nach den alten Objekten. Dabei wurden erneut Form- und Brandversuche unternommen, mit zunächst unterschiedlichen Ergebnissen und Fehlbränden, wie auch an der vorliegenden Büste zu sehen. (1411455) (11)